Laut neuesten Studien hat sich die häusliche Gewalt in Frankreich im vergangenen Jahr um 10% erhöht, was in genauen Zahlen 159.400 Personen betrifft, wovon 139.200 Frauen waren.
Obwohl im Vergleich die Zahl von Frauenmorden durch aktuelle oder ehemalige Partner von 146 (in 2019) auf 102 sank, macht das dennoch jeden dritten Tag einen Frauenmord aus. Und die Zahlen steigen, laut den Organisatorinnen der Proteste zum Tag gegen Gewalt gegen Frauen wurden schon101 Frauen in diesem Jahr ermordet.
Im Angesicht dieser Zahlen versammelten sich in ganz Frankreich über 50.000 Menschen, um gegen das Patriarchat zu demonstrieren. Der alte französische Staat versucht zwar mit jährlich 360 Millionen Euro das Problem zu lösen – bisher jedoch ohne Erfolg. Nun fordern Frauenorganisationen, dass diese Summe verdreifacht werden soll, da nur 12% aller betroffenen Frauen Zugang zu rechtlicher und psychologischer Unterstützung hätten. Auch die Notunterkünfte für Opfer häuslicher Gewalt könnten nur 40% des Bedarfs decken.
Die reaktionäre französische Regierung argumentiert im Gegenzeug, dass sie schon die Zahl der Notunterkünfte erhöht hätte, ein Notfall Telefon für Opfer häuslicher Gewalt eingerichtet hätte und Polizisten ein spezielles Training für den Umgang mit Fällen von patriarchaler Gewalt bekommen würden – allerdings bleibt der Erfolg dessen außen vor, wiejüngste Berichte zeigen.
Es zeigt sich nur ein weiteres Mal, dass der alte bürgerliche Staat kein Interesse an dem Kampf gegen das Patriarchat hat, da es die Macht der herrschenden Klasse festigt. Dass jedoch immer mehr Frauen auf die Straße gehen, um gegen das Patriarchat zu kämpfen, zeigt auch, dass sie immer weniger Vertrauen in den alten Staat haben.