In Frankreich verbreitet sich das Coronavirus und insbesondere die Omicron-Variante immer stärker und immer mehr Krankenhäuser und weitere Gesundheitseinrichtungen stoßen mit ihrem Personal an ihre Grenzen. Deswegen hat die französische Regierung nun eine Ausnahmeregelung der Quarantänevorschriften für Mitarbeiter im Gesundheitswesen beschlossen.
Ab dieser Woche sollen diese, wenn sie infiziert sind, jedoch nur wenig bis keine Symptome haben, weiter die Patienten behandeln. Eigentlich herrscht eine Quarantänepflicht von mindestens fünf Tagen für das geimpfte Personal. Dabei wird von der Regierung billigend in Kauf genommen, dass diese die Patienten anstecken, wichtiger sei es aber, dass der Betrieb der Einrichtungen am Laufen gehalten wird. Die Regelung wurde von vielen Einrichtungen begrüßt, welche nun darauf verzichten können neues Personal einzustellen. Wie zynisch diese neue Regelung ist, zeigt sich auch daran, dass die Arbeiter praktisch nur noch zum bloßen Arbeiten in die Einrichtung kommen, Austausch mit den Kollegen z.B. in einer Pause soll vermieden werden – das Infektionsrisiko bestehe ja weiterhin. Statt also dafür zu sorgen, dass die Arbeiter im Gesundheitswesen eine bessere Bezahlung bekommen und somit dem Personalmangel entgegengewirkt werden kann, werden stattdessen die eh schon ausgezehrten und nun noch Corona-infizierten Mitarbeiter weiterhin für einen schlechten Lohn zur Arbeit gezwungen. Denn bislang ist noch keine der versprochenen Verbesserungen durch die Regierung umgesetzt. Doch es regt sich Widerstand: Bereits 2020 kam es zu kämpferischen Protesten des Personals aus dem Gesundheitswesen, das zu Beginn der Pandemie Verbesserungen forderten. Das aktuellste Beispiel von den Protesten ist ein unbegrenzter Streik von Notaufnahme-Mitarbeitern in Nordfrankreich.