So titelt die Berliner Morgenpost über die Widerholungswahl am vergangenen Sonntag in Berlin, spricht von "dramatischen Zahlen". "Frustriert und wenig motiviert" seien die Berliner in Bezug auf das erneute Wahltheater.
"Es ist eigentlich ein sehr gutes Wahlwetter - wir haben weder Eis noch Schnee noch Regen. Und man kann das Wählen wunderbar mit einem Sonntagsspaziergang verbinden", hoffte die regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey von der SPD noch am Tag der Wahl selbst.
Offensichtlich kommt auch die bürgerliche Journallie nicht mehr an der Krise der bürgerlichen Demokratie und der tendenziell steigenden Zurückweisung der Wahlfarce durch das Volk vorbei. Diese wird vorallem deutlich wenn man sich folgende veröffentlichte Statistik vor Augen führt:
"Partei Endergebnis gemessen an Stadtbevölkerung
CDU 12 Prozent
SPD 8 Prozent
Grüne 8 Prozent
Linke 5 Prozent
FDP 2 Prozent
AfD 4 Prozent"
Aber auch die offiziellen Zahlen sehen wenig erbaulich für die parlamentarischen Kretins aus. In Mitte, Spandau, Neukölln, Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg lag die Wahlbeteiligung teils deutlich unter 60 Prozent. In Treptow-Köpenick sogar nur minimal über 50 Prozent.
Insgesamt lag die Wahlbeteiligung "niedriger als befürchtet", so die Berliner Zeitung, bei etwa 63 Prozent. Waren es 2021 noch 75,4 Prozent, so erscheint es folgerichtig eine "extrem niedrige Wahlbeteiligung" und "ein Wahldebakel der speziellen Art" zu konstatieren. Noch drastischer wirken die Zahlen, wenn man sich vor Augen führt, dass noch bis in die 1990er Jahre die Wahlbeteiligung in Berlin bei 80 Prozent und darüber lag.