Wir dokumentieren hier eine inoffizielle Übersetzung der Erklärung des internationalen Büros der TKP/ML (Kommunistische Partei der Türkei/Marxistisch-Leninistisch) zu den gefallenen Genossen in Ali Bogazi. Die Übersetzung wurde mit Grundlage der französischen Übersetzung der TKP/ML verfasst.

An alle Bruderparteien und -organisationen


Acht Kämpfer der Arbeiter- und Bauern-Befreiungsarmee der Türkei (TIKKO) wurden inmitten eines heftigen Gefechts mit dem türkischen Militär im Tal Ali Bogazi in Dersim zu Märtyrern. Das heftige Gefecht begann am 23. November und ging sechs Tage weiter.
Die getöteten Kämpfer des Volkes sind die Genossen Ersin Erel, Hasan Karakoc, Murat Mut, Alican Bulut, Samet Tosun und drei weitere, die durch das Ausmaß ihrer Verbrennungen nicht identifizierbar sind. Obwohl der Feind behauptet, dass nur zwei seiner Soldaten in dem Gefecht getötet wurden, behaupten örtliche Zeugen, dass viel mehr Soldaten getötet wurden. Es ist bekannt, dass der türkische Staat niemals die echte Anzahl von getöteten Soldaten in solchen Zusammenstößen verrät.

Obwohl hunderte Soldaten der Armee, schwere Waffen und dutzende von Militärfahrzeugen eingesetzt wurden, hielten unsere Genossen stand, kämpften sechs Tage lang und hielten die Armee davon ab, das Tal zu betreten.
Die Leichen unserer gefallenen Genossen zeigen schwere Verbrennungen. Manche der Leichen können durch das Ausmaß dieser Verbrennungen nicht identifiziert werden. Das Ausmaß dieser Verbrennungen bei den gefallenen Genossen zeigt klar den Einsatz von chemischen Waffen durch das Militär bei diesen Zusammenstößen. Um dieses Massaker zu vertuschen und die Beweise für die Verwendung von chemischen Waffen zu verstecken erlauben die Behörden nicht, dass eine richtige Autopsie durchgeführt wird und die Familien der gefallenen Genossen werden bedroht.

Der faschistische Staat fürchtet sich offensichtlich auch vor den Toten. Die Gräber der Revolutionäre und Patrioten, die beim Kampf gegen den Staat starben, werden weiter beschädigt und zerstört. Das Denkmal des armenischen Genossen Armenak Bakirciyan, der am 13. Mai 1980 bei einem Gefecht in Karakocan (Elazig) zum Märtyrer wurde, wurde kürzlich unter dem Befehl des Gouverneurs in Dersim abgerissen. Ein anderer Grund für die Zerstörung des Denkmals dieses Genossen ist der Hass des Staates auf das armenische Volk. Der türkische Staat ist weiter dabei ähnliche feige Angriffe auf die Gräber und Denkmäler von kurdischen Kämpfern zu starten. Die an das kurdische Volk geschickte Nachricht mit diesen feigen Angriffen ist, dass wir euch nicht in Frieden lassen werden, selbst wenn ihr sterbt.Die kurdische Bewegung und der Klassenkampf wächst in der Türkei und die herrschenden türkischen Klassen fürchten sich davor.

Unter dem Deckmantel des fehlgeschlagenen Putschversuchs im Juli 2016 intensiviert die AKP tatsächlich ihre Angriffe auf das kurdische Volk, die Revolutionäre, Demokraten und alle anderen progressiven Kräfte. Alle diese abscheulichen Angriffe werden begangen, während sie behaupten, dass sie gegen Fethullah Gülen und seine Organisationen kämpfen. Tausende Demokraten und fortschrittliche Menschen wurden von ihren Posten entfernt, viele hunderte Journalisten, Patrioten und Demokraten wurden verhaftet. Unter den Verhafteten sind die Abgeordneten der Demokratischen Partei der Völker (HDP), Selahattin Demirtas, Figen Yuksekdag und acht andere. Unter der Führung der AKP intensivieren die herrschenden türkischen Klassen ihre Repression gegen das kurdische Volk.

Seit der Revolution von Rojava in Syrien können die herrschenden türkischen Klassen den Erfolg den das kurdische Volk erreicht hat nicht verdauen. Ihre Pläne durch das Überqueren der Grenze zu Jarablus in Rojava einzudringen sind ebenso fehlgeschlagen. So intensivieren sie ihren Angriff auf die kurdische Bewegung im inneren der Türkei durch das Anstiften blinden Hasses gegen das kurdische Volk. Der einzige Weg weiter an der Macht zu bleiben ist das Volk unter ihrer Kontrolle zu mobilisieren um das kurdische Volk anzugreifen und einzuschüchtern. Die AKP plant die Diktatur zu stärken indem sie vom aktuellen System zu einem Präsidialsystem wechseln. Sie arbeiten mit der faschistischen und rassistischen Partei der Nationalistischen Bewegung (MHP) zusammen. Mit der Erklärung des Notstands (OHAL) die dem fehlgeschlagenen Putschversuch folgte, nahm die Offensive der türkischen Bourgeoisie gegen das Volk exponentiell zu.

Aber alle diese Anstrengungen führen zu nichts als einem nutzlosen Versuch an der Macht zu bleiben! Der faschistische Staat wird nicht in der Lage sein die wachsende öffentliche Opposition zu stoppen. Ebenso wird er nicht in der Lage sein den Prozess der kurdischen Nationalbewegung zu stoppen. Selbst die imperialistischen Kriegstreiber, die offen den türkischen Staat unterstützen, werden nicht in der Lage sein die völlige Niederlage der herrschenden türkischen Klassen zu verhindern.
Die kurdische Nationalbewegung, die revolutionäre Bewegung und Kommunisten müssen sich gegen den Faschismus mehr denn je vereinen. Momentan kann jeder Fortschritt der revolutionären Bewegung nur durch Einheit entstehen und erreicht werden. Einheit ist der einzige Weg um der kurdischen Nation, den geschundenen Massen und der Arbeiterklasse in der Türkei Hoffnung zu geben.

Der Tod und die Vertreibung von hunderttausenden Menschen in den anhaltenden reaktionären Kriegen im Mittleren Osten zeigt die Wichtigkeit und Notwendigkeit des anti-imperialistischen Kampfes. Unsere Partei hat ihren Platz in Syrien neben anderen Revolutionären aus der Türkei und der Welt eingenommen, um unsere Solidarität mit der Revolution von Rojava zu verlängern. Unsere Partei hat sich der Stärkung und Verbreitung des Volkskrieges verschrieben um die Demokratische Volksrevolution umzusetzen.

Die Märtyrer der Revolution leben in unseren Kämpfen weiter!
Es lebe der Volkskrieg!
Nieder mit dem Imperialismus, dem Feudalismus und allen Reaktionären!

10 Dezember 2016
TKP/ML - Internationales Büro