Ende letzten Monats, am 29. Juli, starben die beiden Schüler Diya und Karim in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka nach dem sie von einem Bus erfasst worden. Schüler und Studenten in ganz Dhaka und später auch landesweit ergriffen die Initiative, brannten Busse des Busunternehmens nieder, besetzten die Straßen und führten eigenständige Verkehrskontrollen durch und beteiligten sich in großem Umfang an Demos und Protesten. Die Eskalation durch bewaffnete Banden der regierenden Partei, die diese von Schülern organisierten Aktionen Angriff, sorgte dafür, dass die Straßenschlachten bis vergangene Woche andauerten.
In Bangladesch stehen dieses Jahr noch Wahlen bevor. Die Initiative und den Drang der Jugend zu kämpfen vernachlässigend, war es die regierende Awami-Liga die Parteifunktionäre mit Eisenstangen bewaffnet gegen die Schüler und Studenten hetzte die an den Protestaktionen teilnahmen, nach dem zwei Jugendliche aus ihren Reihen (von um Fahrgäste kämpfenden Bussen) zu Tode gefahren wurde. Einer der darüber berichtenden Journalisten "verschwand" kurz darauf, nach dem über 30 in Zivil gekleidete Polizisten die Überwachungskamera seines Hauses überklebten, die Tür aufbrachen und ihn entführten. Erst am Folgetag wurde er nach schwerer Folter vor Gericht gebracht und angeklagt.
Nicht eingeschüchtert davon, griffen Jugendliche nach diesem Vorfall von Demonstrationen aus immer wieder Funktionäre der Regierungspartei und die Bullen an. In den mehrtägigen Straßenschlachten, die dieser Eskalation der Regierung folgten, beteiligten sich mehrere zehntausende Jugendliche, nicht nur aus Dhaka, sondern auch anderen Regionen. Die Bullen mussten Wasserwerfer, Tränengas, Gummigeschosse und echte Kugel einsetzten, stürmten Schul- und Unigelände und überzogen mehr als 8.500 Jugendliche mit Verfahren. Dennoch gelang es den Bullen erst nach vielen Tagen, die Lage zumindest vorerst wieder annähernd unter Kontrolle zu haben.