Nach dem Anfang des Monats mehrere Kombattanten der Tikko in Dersim ermordet wurden fanden inzwischen die Begräbnisse der Gefallenen statt. Mehrfachen wurden die Familien, Freunde und Sympathisanten während den Gedenk- und Beisetzungszeremonien durch die Bullen und das Militär angegriffen und versucht einzuschüchtern. Eine konsequente Weiterführung der Taktik des Terrors, den das Militär bereits nach dem Feuergefecht umsetzte:

Die Körper der sechs Gefallenen wurden, nachdem sie vom Militär erschossen wurden und abfotografiert wurden nachträglich im Gesicht und an den Händen verbrannt. Dies kann mit Gewissheit gesagt werden, weil das Militär selbst die Fotos der (nicht misshandelten) Gefallenen auf ihrer Webseite publizierte um Defätismus zu verbreiten. Aus dem Bericht des Militärs geht aber auch hervor, dass keiner der Gefallenen aufgab: Alle sichergestellten Magazine waren komplett leer geschossen und die Kombattanten vielen erst, nach dem sie keine Munition mehr hatten.

Wenige Tage danach, steckte das Militär den Wald in Dersim in Brand. Dies ist eine typische Taktik der türkischen Regierung im Kampf gegen die Guerilla in den letzten Jahren. Bereits in der Vergangenheit wurden immer wieder Teile von Wäldern und landwirtschaftlichen Flächen durch Bombardements, Luftschläge oder unmittelbar durch Bodentruppen gezielt angezündet. Hierdurch sollen den armen Bauern die in der Region Viehzucht und Landwirtschaft betreiben ihre Lebensgrundlage entzogen werden, so dass sie gezwungen sind die Gegend zu verlassen. So soll die Guerilla isoliert, ihrer Sympathie unter den Volksmassen beraubt und ihre Deckung zerstört werden. Auch wenn die türkische Armee niemals offiziell hierfür Verantwortung nimmt, hat sie bei dem jetzigen Waldbrand bspw. Freiwillige davon abgehalten das Feuer zu löschen, mit der Begründung das das Feuer dem “Kampf gegen den Terrorismus” diene.

In der BRD und Europa haben mittlerweile die Gedenkzeremonien für die Gefallenen stattgefunden. Vorletztes Wochenende kamen hierfür in Stuttgart über 60 Freunde und Sympathisanten der Gefallenen zusammen. In Reden wurde ihnen – sowie den kurz zuvor auch in Dersim gefallenen Kombattanten der PKK – gedacht. Im folgenden Dokumentieren wir die Rede die im Namen des Komitees Rote Fahne aus diesem Anlass gehalten wurde:



Proletarier aller Länder, vereinigt euch!

Rede des Komitees Rote Fahne auf der Gedenkveranstaltung der sechs gefallenen TIKKO Kombattanten

Mit der Gründung der glorreichen Kommunistischen Partei der Türkei / Marxistisch-Leninistisch unter Führung Genosse Ibrahim Kaypakkayas vor mehr als vier Jahrzehnten machte der Klassenkampf in der Türkei einen Sprung von historischer Tragweite: Das Proletariat und die unterdrückten Völker der Türkei formierten ihre Avantgarde die seitdem unerbittlich und unversöhnlich für die Neudemokratische Revolution in Ihrem Land Kämpft. Und das nicht nur in Wort, sondern in der Tat.

Die von ihr geführte Tikko ist der Zündstoff der das lodernde Feuer der den Volkskrieg in der Türkei hell erstrahlen lässt. Ein Leuchtfeuer, das nicht nur in der Türkei, sondern in der ganzen Welt und auch in der BRD eine Inspiration für alle Marxisten-Leninisten-Maoisten ist. Die Tikko ist der Beweis, dass der Volkskrieg selbst inmitten stärkster Repression entwickelt werden kann. Während andere schon längst geflohen sind oder der Türkei den Rücken gekehrt haben kämpfen die Kommunisten in Dersim weiter. Die sechs gefallenen Kombattanten, heldenhafte Söhne und Töchter der Völker der Türkei, die wir mit Stolz Genossen nennen, sind ein Beispiel an revolutionärer Entschlossenheit und Kampfesbereitschaft.

Immer schachern der Revisionismus und Opportunismus mit dem Blut der Helden. Aber unsere Stellungnahme angesichts dessen ist nur eine Sache: Nichts und Niemand, nicht der Imperialismus, nicht die Reaktion und nicht der Revisionismus, egal wie sie sich kleiden, werden die Revolution in der Türkei stoppen. Die Kommunisten in der Welt wissen, was für Genossen sie in der Türkei haben.

Und wir kennen auch die Geschichte der Kommunisten in der Türkei. Und was hat die Geschichte gezeigt? Sie hat gezeigt, dass die rote Fahne niemals gefallen ist. Immer wieder sind neue Genossen vorgetreten um die Fahne weiter hochzuhalten. und so wird es auch dieses Mal sein.
In diesem Sinn:

Es lebe die andauernde Neudemokratische Revolution!
Es lebe die Kommunistische Partei der Türkei / Marxistisch-Leninistisch!
Es lebe die Arbeiter- und Bauern Befreiungsarmee!
Tod dem Revisionismus! Tod dem Opportunismus!
Es lebe der Volkskrieg!

Komitee Rote Fahne
BRD, August 2018