In Indonesiens Hauptstadt Jarkarta kam es am 24. September zu Demonstrationen und Straßenschlachten. Der alte Staat wollte an diesem Tag eine Reihe zu tiefst reaktionärer Gesetze verabschieden. Die Reform des Strafrechts soll außerehelichen Sex, gleichgeschlechtlichen Sex und das Zusammenleben von Paaren ohne Trauschein mit Gefängnis bestrafen. Zudem sollte das Abtreibungsgesetz verschärft werden. Wenn demnach eine Unverheiratete schwanger wird, kann sie für eine Abtreibung bis zu vier Jahre ins Gefängnis gehen, außer sie wurde vergewaltigt oder es besteht ein medizinischer Notfall.

01 2019 09 24 jakarta

Letzte Woche wurde ein Gesetz verabschiedet welches der Anti-Korruptionsbehörde erlaubt, ohne richterlichen BeschlussTelefongespräche abzuhören. Auch Beleidigungen gegen den Präsidenten wurden unter Strafe gestellt. Dies feuerte den Zorn der Massen zusätzlich an. Vor allem die Jugend ist wütend auf den alten Staat. Zehntausende versammelten sich im ganzen Land zu demonstrieren. Allein vor dem Parlamentsgebäude haben sich 3000 Personen versammelt. Die Bullen setzten massiv Wasserwerfer und Tränengas gegen die Demonstranten ein, doch diese wehrten sich mit Steinen, Flaschen und Fahnenstangen. Laut Angaben der Bullen kamen 254 Demonstranten mit Verletzungen ins Krankenhaus. 94 Personen wurden festgenommen.

Der Zorn der Papua besteht

Wamena

Demonstration in Wamena. Ein Regierungsgebäude brennt.

Seit August erheben sich Papua gegen den alten Staat und fordern nationale Unabhängigkeit, ein Ende des Rassismus und der Repression. Am Montag gingen wieder Massen auf die Straßen und zündeten Regierungsgebäude in der Hochlandstadt Wamena an. In der Provinzhauptstadt Jayapura kam es ebenfalls zu Straßenschlachten. Dort ermordeten die Bullen drei Zivilisten durch das Abfeuern von Gummigeschossen. Die Repression feuert ihren Zorn nur weiter an.