Der türkische Staat intensiviert seine Angriffe gegen demokratische und revolutionäre Strukturen weiter. In Istanbul und der Provinz Kocaeli wurden am 27. Mai erneut Vereinsräume fortschrittlicher Vereinigungen genauso wie Privatwohnungen von Aktivisten von der Polizei gestürmt und verwüstet, Dokumente und Computer beschlagnahmt sowie 22 Aktivisten verhaftet. Eine weitere Person wurde am 28. Mai festgenommen. Den Aktivisten, die größtenteils Mitglieder der Föderation der Demokratischen Rechte (DHF) sind,  wird vorgeworfen an der 1. Mai Demonstration und einer Demonstration mit Bezug auf die Ermordung Berkin Elvans durch die Bullen teilgenommen zu haben. Darüber hinaus sollen sie angeblich Mitglieder in der verbotenen Maoistischen Kommunistischen Partei (MKP) sein. Auch der Chefredakteur der revolutionären Zeitschrift Halkın Günlüğü ist von den Razzien betroffen.

Der Angriff gegen die Mitglieder der DHF, DGH und DKH ist offensichtlich ein Teil einer größeren Offensive des türkischen Staates alle ihm unliebsamen Kräfte mundtot zu machen, in dem Aktivisten festgenommen und Material zerstört wird. Er reiht sich ein gegen die Angriffe auf das Idil Kulturzentrum, den Verein für Grundrechte und Räumlichkeiten der revolutionären Jugend, die Überfälle auf Vereinsräume, Privatwohnungen und Mitglieder von ATIK in Kollaboration mit den deutschen Imperialisten  und das Verbot der Zeitung Yürüyüs hier in der BRD, unter dessen Vorwand es auch zu einer Reihe von Durchsuchungen und Beschlagnahmen kam.

Trotz des enormen Aufgebots von 800 Bullen und Sondereinsatzkommandos leisteten nicht nur die Aktivisten sondern auch Anwohner und Sympathisanten den Bullen Widerstand. Noch während dem Angriff der Bullen wurden Barrikaden errichten und die Polizei angegriffen. Weiterhin sind noch nicht alle der vom türkischen Staat ins Visier genommenen Genossen von der Reaktion bisher auch wirklich gefunden worden. In verschiedenen Städten der Türkei wie Antalya und Izmir, aber auch in Köln, Hamburg, London, Zürich, Stuttgart und Innsbruck haben in den vergangenen Tagen bereits Aktionen in Solidarität mit den Festgenommenen stattgefunden. In den Zeiten in denen die Reaktion tobt ist es noch wichtiger, dass sich alle Revolutionäre, egal wo, noch enger zusammen schließen und eine gemeinsame Antwort finden.