Wir dokumentieren hier eine Übersetzung eines Aufrufes des Bastar Solidarity Network - Verband Delhi gegen die Operation Greenhunt und zur Solidarität mit den Adivasi in Indien. Dieser Aufruf wurde zur Gründung des Verbandes in Delhi veröffentlicht, weitere Verbände des BSN bestehen in Kalkutta und Mumbai.
Steht dem Volkswiderstand für ihr jal-jangal-zameen (Wasser-Wald-Land) bei!
Weit weg von den Lichtern der Stadt, von den Medien ausgeblendet, wurden die zentralen und östlichen Regionen Indiens haben in einen blutigen Bürgerkrieg gedrängt. Dieser Krieg koexistiert mit der Massenhysterie, die die brahmanische faschistische Regierung im Namen des „Nationalismus“, in den anderen Teilen des Landes zu braut. Es ist ein Krieg, durch den indischen Staat mit der aktiven Federführung seiner Yankee-Herren geführt, gegen die ärmsten und ausgegrenzten Menschen des Landes. Mehr als 250.000 paramilitärische Kräfte, rund 600 Elite-Kampftruppen, berüchtigte Bürgerwehrgruppen und jetzt sogar die Armee, Luftwaffe, Drohnen und die ISRO-Satelliten(Indian Space Research Organisation) werden eingesetzt, um diesen Krieg zu führen. Von der früheren UPA-Regierung zum Zeitpunkt seiner Einführung mit dem Codenamen Operation Green Hunt versehen, hat dieser totale militärische Angriff auf die Adivasis eine neue gigantische Ebene unter dem gegenwärtigen Hindutva-faschistischen BJP Regime erreicht. Der offizielle Vorwand des Krieges, pflichtbewusst von den Medien nachgeplappert, ist die Maoisten „auszuschwemmen“. Das übliche Märchen der „Terrorismusbekämpfung“, die die USA und Israel und ihre Apologeten uns immer wieder erzählen. Doch in Wirklichkeit ist es ein Angriff nicht nur auf die Maoisten allein, sondern auf die gesamte Adivasi Bevölkerung die die Waldgebiete von Chhattisgarh bevölkern sowie auf alle fortschrittlichen, demokratischen und gewissenhaften Stimmen. Obwohl momentan Chhattisgarh im Zentrum des Krieges liegt, hat sich diese Flut von militärischen Offensive durch den Staat auf Odisha, Jharkhand, Maharashtra und Teile von Karnataka, Kerala und auch Bengal ausgebreitet. Progressive und demokratischen Kräfte haben von Anfang an gesagt, dass das eigentliche Ziel dieser Operation ist, diese Bereiche von seinen Bewohnern zu räumen, vor allem den Adivasi, für die gigantische Gier der Konzerne und Minengesellschaften um brutale und verheerende Eingriffe zu machen um die Mineral- und Naturressourcen des Landes zu plündern. So viel zu dem Kannibalen „Nationalismus“!
Ein Krieg ohne Zeugen:
Wir haben die jüngste Häufung von Angriffen in Chhattisgarh auf Aktivisten wie Soni Sori gesehen, die einen brutalen chemischen Angriff auf ihr Gesicht erlitten hat, zusammen mit der Hetze auf die Journalisten Malini Subramaniam, Alok Putul und Anwälte der Jagdalpur Legal Aid Group; die Bedrohungen für Bela Bhatia, Jean Dreze, Lingaram Kodopi, usw., sowie die Verhaftung, Inhaftierung und Einschüchterung von mehreren anderen lokalen Journalisten wie Somaru Nag, Santosh Yadav, Prabhat Singh und viele andere. Fact Finding Teams die Bastar besuchten um die Wahrheit zu untersuchen wurden ebenfalls verfolgt.. Vor kurzem wurden Mitglieder des Fact-Finding-Teams, in dem JNU Prefessor Archana Prasad und DU Professor Nandini Sundar waren auch unter falschen Beschuldigungen angeklagt. Die Chhattisgarh Regierung verschont ihre eigenen Beamten nicht, wie ein Dalit CJM aus dem Sukma Bezirk Prabhakar Gwal, der für die Einnahme von pro-adivasi Standpunkten aus dem Dienst entlassen wurde. Diese Fälle sind jedoch nichts anderes als Präventivversuche der Modi-Rajnath-Raman Singh Vereinigung um alle demokratischen und abweichenden Stimmen zum Schweigen zu bringen, während sie für einen massiven Angriff auf die Adivasi Dörfer in Bastar und anderen Teilen von Chhattisgarh vorbereiten. Der berüchtigte Generalinspektor der Polizei S.R.P. Kalluri hat bereits seine „Mission 2016“, wonach seine Pläne offengelegt hat, die maoistische Bewegung bis zum Ende diesen Jahres Pläne rücksichtslos zu zerschlagen. Wenn Kalluri der vorherigen Amtszeit als IG von Bastar irgendein Indikator ist, bringt diese neue „Mission“ nur größere Militarisierung des Staates, brutale Unterdrückung aller demokratischen Stimmen, Zurschaustellung falscher Kapitulationen, während die Sicherheitskräfte völlig ungestraft Dörfer niederbrennen.
Derzeit wurden 58.772 Paramilitärische Kräfte in Bastar und anderen Teilen des Staates eingesetzt und diese Bereiche als „Konfliktzone“ bezeichnet. Solch ein massiver Einsatz von Kräften macht es zu einem der am meisten militarisierten Gebiete der Welt. Im der gesamten Region Bastar ist das Verhältnis von Paramilitärs zu Zivilisten ist 40:1; alle 5 km gibt es ein paramilitärisches Lager, der CRPF(Central Reserve Police Force), BSF(Border Security Force) oder ITBP(Indo-Tibetan Border Police Force) zugehörig. Die Air Force wird jetzt eingesetzt. Satellitenbilder und Überwachungen sind auch in den Wäldern verwendet worden, um die menschlichen Siedlungen zu verfolgen um Luftangriffe und andere Formen der militärischen Angriffe zu erleichtern. Der vorliegende Flut orchestrierter Angriffe auf Aktivisten und Anwälte ging massive sexuelle Gewalt durch die Sicherheitskräfte und mehrere „Fake Encounter“ voraus. Obwohl die Salwa Judum vom Obersten Gerichtshof in einem Grundsatzurteil vom Obersten Gerichtshof im Jahr 2011 verboten wurde, werden neue Bürgerwehren mit unterschiedlichen Namen wie Samajik Ekta Stuttg, Adivasi Ekta Stuttg usw. aufgebaut. die die Rolle des rücksichtslosen außergesetzlichen Arm des Staates spielen. Gefördert und gegründet durch Land- und Konzerninteressen, sind dies nochmalige Versuche des Staates, Einheimische aus der Adivasi-Community zu bewaffnen und sie gegeneinander auszuspielen. Diese Bürgerwehren zusammen mit dem Paramilitär haben grausame Handlungen des Staatsterrors einschließlich Vergewaltigung, Brandstiftung, Folter und sogar „Fake Encounter“ entfesselt.
Die Grausamkeit des Staatsterrors kann aus einem kürzlichen Fall von Vergewaltigung und „Fake Encounter“ an einer Adivasi Frau, Madkam Hidme gemessen werden. Am 13. Juni holte die CRPF Makdam Hikme aus ihrem Haus im Bezirk Sukma. Am nächsten Tag berichtete die Presse den Tod eines hohen maoistischen Guerilla, in einem "Feuergefecht" mit den Streitkräften. Makdam Hikme trug einen Sari zu der Zeit, zu der sie aus ihrem Haus geholt wurde; ihre Leiche, die zu ihrer Familie zurückgegeben wurde trug jedoch ein übergroßes, brandneues maoistisches Guerilla-Outfit, das überraschenderweise keine Blutflecken hatte oder auch nur ein einziges Einschussloch, während ihr Körper zwanzig von ihnen hatte. Ihre Kehle war aufgeschlitzt, ihre linke Hand war gebrochen und ihre Schenkel und Geschlechtsteile hatten Wunden die deutlich auf eine Vergewaltigung hindeuten, bevor sie abgeknallt wurde. Die Polizei und die CRPF begruben eilig ihre Leiche. Die Bürgerwehrgruppen hielten Soni Sori ab, Hikmes zu Dorf erreichen, wogegen sie einen Hungerstreik begann. Schließlich griff der High Court durch und ordnete eine neue Autopsie von Hikmes Leiche an. Dieser Vorfall ist symptomatisch für das Gesamtbild davon, wie Dorfbewohnern etwas angehängt wird, sie von den Streitkräften gefoltert und verstümmelt werden. Die Vergewaltigung eines 11 Jahre alten Schulmädchens, der Vergewaltigung und Ermordung von Hikme vorhergehend, trug die Marke der Brutalität, der die Menschen in Bastar derzeit unterliegen.
Was liegt darunter: die wirkliche Absicht hinter diesem Krieg:
Die Gier der Konzerne ist Kern dieses Krieges von seiner Gründung im Auftrag von großen Unternehmen in diesem mineralreichen Gürtel heute das größte offene Geheimnis. Tata, Mittal, Essar, Rio Tinto, Ambani, Adani und viele solcher großen Unternehmen sind die direkten Unterstützer dieses Krieges, da ihren Investitionsinteressen bisher von den Menschen widerstanden wurde. Von der Zeit von Manmohan bis Modi wird dieser Krieg wird auf Geheiß dieser Unternehmen gekämpft. Gleich nach der Machtübernahme der Modi Regierung wurden die Freigaben für etwa 175 anstehende Projekte gegeben, indem der Forest Rights Act und andere rechtliche Garantien für die Adivasi krass gebrochen wurde. Im Jahr 2015 beschloss die Zentralregierung über 35.867 Hektar von Waldflächen an die Unternehmen zu übergeben und die Zustimmung der Adivasis die auf diesen Flächen siedeln, wird für so eine Übernahme nicht mehr als zwingend notwendig gesehen. Am Anfang 2016 erklärte die Regierung von Chhattisgarh PESA und FRA für null und nichtig, während sie Land an die Adani Gruppen im Bezirk Sarguja zur Gewinnung von Kohle übergab. Ähnliche Situationen entstehen auch in Odisha und Jharkhand, in denen die Landesregierungen als aktive Schergen für Unternehmen tätig sind, die Landraub erleichtern, indem sie das örtliche Leben zerstören. Der Krieg wird in den kommenden Tagen nur weiter intensiviert werden mit weiterer Feuerkraft, resultierend in immenser Zerstörung, Elend, Vertreibung und Tod der Menschen in Chhattisgarh, da der Staat verzweifelt die Plünderung der Konzerne zu operationalisieren. Die Menschen auf der anderen Seite kämpfen für das Leben! Sie kämpfen für ihre jal-jungal-zameen, für Würde, für ihre schiere menschliche Existenz! Lasst uns unsere Stimmen des Protests und Widerstands gegen diesen brutalen Krieg erheben und dazu diesem Kampf für das Leben, Gerechtigkeit und Würde beizutreten. Kaum auch nur grundlegende Annehmlichkeiten und Ressourcen bekommend, in der Tat in den letzten sieben Jahren anerkannt zu werden, dass sie überhaupt existieren, ist die Regierung heute versessen darauf den Adivasi selbst ihre natürlichen Ressourcen zu rauben – ihr jal, jangal, zameen. Für die Adivasi-Bevölkerung von Chattisgarh sowie Jharkhand, Odisha, Maharashtra ist der bevorstehende Kampf ein Kampf um ihre Existenz in Würde. Sie widerstehen diesem Krieg, mit allen Mitteln, da sie keine andere Wahl haben. Die Frage, die heute vor uns steht ist auf welcher Seite stehen wir? Die vorliegende Kontext erfordert eine vereinte Opposition gegen diesen Krieg und Solidarität mit den Adivasi-Bevölkerung unseres Landes.