Seit Donnerstag, dem 4.2.2016, geistert Heidi Klum und ihrer frauenverachtenden Sendung „Germany's Next Topmodel“ (GNTM) wieder mal durch das Fernsehen. Trotz der in den letzten Jahren immer weiter sinkenden Quoten, erscheint dieses Jahr die 11. Staffel. Dass die jungen Frauen immer dünner (Mindestmaße liegen bei 1,72 m und max. Größe 36), immer gefügiger werden, scheint niemanden zu stören. Der Ansturm bleibt.Jungen Frauen wird der „Traum einer Modelkarriere“ versprochen, diesen „Traum“ erreicht haben die wenigsten von ihnen.

 

Den Kandidatinnen und den hunderttausenden jungen Frauen, die zuschauen, wird eingetrichtert, dass sie nur ein Objekt sind, etwas woraus einer der zahlreichen Kunden eine werbewirksame Kampagne machen kann. Sie müssen sich begrapschen lassen, vollkommen demütigende „Challenges“ bestehen und ihre Persönlichkeit zur Unkenntlichkeit unterdrücken. Über all dem steht Heidi Klum, selbst erfolgreiches Model und Millionärin, die mittlerweile nur noch Werbekampagnen macht.
Heidi Klum ist eine sogenannte „kluge“ Geschäftsfrau. Profitorientiert und rücksichtslos.
Und so ist auch Germany's Next Topmodel aufgebaut:
Durch Produktplatzierungen und Werbespots sowie sogenannten „Kunden“, bei denen die Kandidatinnen „Jobs“ ergattern konnten, wurde in der letzten Staffel pro Folge eine Anzahl von durchschnittlich 94 Werbespots erreicht. Opel soll 500.000 Euro an GNTM und Pro7 gezahlt haben, um präsenter auftreten zu können.
Gewinner sind hier nur Heidi Klum und ihr Vater, sowie der Sender und die Unternehmen, deren Produktnachfrage auf dem Markt während der Staffel um bis zu 30% steigt.

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Verlieren tun hier die jungen Frauen, die sich die Sendung anschauen. Eine Studie des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) stellt klar, dass ein Zusammenhang zwischen Essstörungen sowie Minderwertigkeitskomplexen und Germany's Next Topmodel unbestreitbar ist. Hierzu wurden 241 essgestörte Patienten/-innen nach dem Einfluss der Sendung auf ihre Krankheit befragt: Ein Drittel sagte, dass die Sendung dafür entscheidend gewesen ist, ein weiteres Drittel sah einen „leichten Einfluss“ und 85% erklärten es als möglich, dass GNTM Essstörungen verstärken kann.

Heidi Klum propagiert ein „Schönheitsideal“, das kaum zu erreichen ist. Und einzig und allein das der Bourgeoisie widerspiegelt.
Intellektuell, gebildet, europäisch aussehend und möglichst kleinbürgerlich oder bürgerlich, mit der gewissen Persönlichkeit, diese aber so wandelbar, dass sie wie eine Maske wirkt. Das trifft bis auf wenige Ausnahmen zu, die den Anschein haben, es gehe darum, Frauen aus dem Volk die Chance auf ein erfolgreiches Leben zu geben. Ausländisch aussehende Frauen gelten als exotisch und schön – dennoch schaffen wenige die ersten Folgen. Genauso wie Proletarierinnen, sie „punkten“ in den ersten Runden mit starkem Auftreten und den Erfahrungen der „Ghettos“, in denen sie aufgewachsen sind. Aber auch sie ereilt das gleiche Schicksal wie den vorher genannten.