Die Landtagswahlen sind beendet und auch der Wahlzirkus liegt in seinen Nachwehen. Schlecht ist, dass es der Bourgeoise gelang mehr Menschen als zuvor für die Wahlen zu mobilisieren. Gut ist, dass diejenigen, die nicht wählen gehen, immer noch die stärkste "Partei" sind.

In Baden-Württemberg steig die Wahlbeteiligung von 66,2 % auf 70,4 %, in Rheinland-Pfalz von 61,8 % auf 70,4 % und in Sachsen-Anhalt von 51,2 % auf 61,1 %. Das ist in der Hauptsache Ergebnis dessen, was auf dieser Seite bereits thematisiert wurde: Die faschistische Bewegung und ihre Partei machen aus Nichtwählern Wähler und dienen so der bürgerlichen Demokratie, eine Form der Diktatur der Bourgeoisie. Entsprechend die Freude der bürgerlichen Parteien. Sogar beim Desaster der SPD ist es für deren Verantwortliche wichtig zu erwähnen, dass es sich dabei um einen "Erfolg für die Demokratie" handele. Was diese Sache nun aber auch deutlich macht, ist die Absurdität des Arguments insbesonderer "linker" Wahlapologeten darüber eine geringe Wahlbeteiligung wäre gut für "rechte" Parteien – das Gegenteil ist hier der Fall.

Die AfD ist mit ihren relativ guten Ergebnissen bei den Wahlen nun dort angekommen, wo sie ihre Funktion noch stärker ausüben kann als bisher. Ultrakonservative, rassistische und faschistische Positionen zum normalen Teil der bürgerlich-parlamentarischen Diskussion zu machen. Das sie dabei bisher schon recht erfolgreich waren wird nicht nur in konkreter Regierungspolitik deutlich, sondern auch in Personen wie Sarah Wagenknecht, die die Linksaußen der Bourgeoisie gibt.