Die Türkei hat diesen Montag erneut ein Forschungsschiff, die „Oruc Reis“, zur Untersuchung des Meeresbodens nach Erdgasvorkommen im östlichen Mittelmeer entsandt. Laut einem Abkommen zwischen Griechenland und Ägypten von letzter Woche über das betroffene Seegebiet sind der Türkei dort keinerlei Rechte eingeräumt. Dieses Abkommen definiert ein Territorium, in dem beide Staaten vor der eigenen Küste eine „Ausschließliche Wirtschaftszone“ (AWZ) besitzen, in der sie über die Ressourcen im Meer verfügen. Das vom türkischen Forschungsschiff befahrene Gebiet ist laut Abkommen Teil der griechischen Zone.

Im Gleichzug mit dem Manöver des Forschungsschiffes kündigte die Türkei Schießübungen auf den befahrenen Gewässern an, Griechenland konterte das ebenfalls am Montag mit der Ankündigung eines Seemanövers mit Schießübungen. Das Abkommen zwischen Griechenland und Ägypten ist eine Reaktion auf das Abkommen, das die Türkei und Libyen vergangenen November für ähnliche und sich überschneidende Seegebiete beschlossen hatten. In dem ist das betroffene Territorium nämlich türkisches Gebiet.

Der Wettstreit um die Neuaufteilung von Seegebieten, Rohstoffquellen und militärischen Stützpunkten ist in vollem Gange. Mit militärischen Demonstrationen kündigen die Lakaien der Imperialisten ihre Besitzansprüche auf strategisch wichtige Seegebiete an, die Schuld dafür schiebt wie üblich jeder dem anderen in die Schuhe. Die Imperialisten halten sich es also auch offen, ihre Widersprüche im östlichen Mittelmeer bis zu einer militärischen Eskalation zu treiben.