Seit dem 31. März versammeln sich Nacht für Nacht Menschen auf dem Platz der Republik in Paris, Frankreich, unter dem Motto Nuit Debout (Nacht im Stehen). Zwei Wochen später nahm die breitere Öffentlichkeit in der BRD davon Notiz, weil es zu Kämpfen mit der Polizei und verschiedenen Aktionen in diesem Zusammenhang kam.

 

Diese Bewegung wurde von Lordon and François Ruffin im Kampf gegen die arbeiterfeindliche "Arbeitsmarktreform" nach dem Prinzip Annäherung und Ordnung innitiert. Mittlerweile gibt es sie auch in anderen Städten und in den Banlieus wie Saint-Denis. Auch wenn die Aktivisten vor Ort sehr unterschiedlich sind, lassen sich doch zwei vorherrschende Tendenzen erkennen. Die eine ist eine pazifistische Staatsbürgerbewegung, die andere eine offensivere Massenbewegung.

 

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Erstere unterstützt den Staat, seine Parteien und Institutionen, basiert sich auf "nützlichen Idioten" und versucht die Revolutionäre und diejenigen, die den Kampf vorwärts bringen wollen zu isolieren. Auf diese Kräfte bezieht sich die Sozialistische Partei, wenn ihre Vertreter erklären, die Polizei sei dazu da, um zu garantieren, dass "Gewalt nicht diejenigen, die diskutieren wollen stört." Diese "Citoyen"-Bewegung negiert die Klassenwidersprüche und propagiert weniger eine "Nacht im Stehen", sondern ein Leben auf den Knien.

 

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Die Zweite orientiert sich an Occupy Wall Street, den Indignados oder Syriza und träumt von einer Bewegung neben den bestehenden bürgerlichen Parteien und Gewerkschaften, ein wahlopportunistischer eklektischer Neu-Aufguss der mehr oder weniger gescheiterten alten Sozialdemokratie.

 

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So mobilisiert Nuit Debout (besonders in den Innenstädten, weniger in den Banlieus) hauptsächlich Studenten und andere Kleinbürger und keine Arbeiter. In den Vororten beschränkt sich die Bewegung auf "alte Bekannte" und schafft es kaum neue Massen zu mobiliseren.

 

Aktionen wie der Kampf gegen die Polizei, die Belagerung von Polizeistationen, um die Freilassung von Gefangenen zu erzwingen, in Solidarität mit den Bahnarbeitern oder in Solidarität mit Migranten, wie sie heute in Frankreich zu sehen sind, zeigen das Potential.

 

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Das ist Ausdruck der revolutionären Situation in ungleicher Entwicklung auch in den imperialistischen Ländern. Es zeigt auch die Notwendigkeit militarisierter marxistisch-leninistisch-maoistischer Kommunistischer Parteien, nicht nur als Avantgarde, sondern als anerkannte Avantgarde, die im Kampf den Weg weist und garantiert, dass den darauf folgenden Schlägen der Reaktion widerstaden werden kann.

 

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Dieser Artikel basiert hauptsächlich auf einer Erklärung französischer Genossen und auf verschiedenen Zeitungsartikeln u.a. der FAZ, der WiWo und der NZZ.