Am 12., 13. und 14. Juni jährte sich der heldenhafte Kampf der Landbesetzer von 1967 in Cachoeirinha zum 50. mal. In Mitten der Militärdiktatur besetzten damals hunderte landlose und arme Bauern Ländereien um darauf leben und arbeiten zu können. Gegen den Angriff der Reaktion auf Befehl der Militärverwaltung im Dienste der Großgrundbesitzer verteidigten sich die Bauern über drei Tage. Um aus den Erfahrungen dieses historischen Kampfes zu lernen und sein Andenken hochzuhalten, organisierte die Liga der Armen Bauern vorletztes Wochenende eine Demonstration mit über hundert Teilnehmern.
Cachoeirinha ist für viele der heute kämpfenden armen und landlosen Bauern in Brasilien Symbol der Landbesetzung, der Notwendigkeit der Agrarrevolution und des Heldenmuts der Bauern in ihrem Kampf dafür. Es ist ein historischer Meilenstein in dem Kampf der Bauern im Norden Minas Gerais. 1967 beschlagnahmten 212 Kinder, Frauen und Männer – trotz Militärdiktatur im Land – in dort ein Stück Land für sich. Über mehrere Tage leisteten sie heldenhaft Widerstand gegen die Angriffe des alten Staates in Zusammenarbeit mit den Großgrundbesitzern. 62 Menschen starben im Kampf oder an den folgenden der Auseinandersetzung und der Vertreibung durch zerstörten Häuser, Äcker und Ernten.
Dennoch ließen sich viele der damaligen Landbesetzer nicht einschüchtern – und wurden später Mitglieder der Liga der armen Bauern (Liga dos Camponeses Pobres – LCP) um den Kampf für die Agrarrevolution weiterzuführen. Bei der Demonstration die vorletztes Wochenende zum 50. Jahrestag der Kämpfe von 1967 von der LCP organisiert wurde, waren ihre Portraits auf Bannern und Plakaten zu sehen. Über 100 rote Fahnen wehten auf der Demo, die sich von der Provokation der Bullen nicht einschüchtern ließ und im Kampfessgeiste der Genossen von damals eine entschlossene und kraftvolle Demonstration durchführten, auf der hunderte von Flugblättern verteilt und eine Straßenblockade errichtet wurde.