Jeder der heutzutage Nachrichten liest oder schaut wird sehen, dass es in der Welt brodelt. Überall zerfallen die Fundamente der “Weltordnung die nach dem Zweiten Weltkrieg etabliert wurde”. All die Versprechen von der blendenden Zukunft innerhalb dieses imperialistischen Systems sind zu Staub zerfallen unter der Hitze des Klassenkampfes des Proletariats und der Kämpfe der Völker der Welt.
Was bleibt von BRICS? Jenen Ländern, die angeblich die Hegemonie des US Imperialismus anfechten sollten? Nichts, außer dem Elend der Völker – und den schamvollen Gesichtern der Finanzbosse der Welt. Was ist mit China? Und jenen, die über die Dreiolare Welt gesprochen haben? Das wahre Gesicht des Trumpismus sind nicht einfach die rückständigen Teile des amerikanischen Volkes, wie es die bürgerlichen Propagandisten der Welt darzustellen versuchen, sondern liegt in dem Fakt der entblößten, aufgedeckten Zurschaustellung der Macht des Yankee Imperialismus. Also, was war das mit BRICS? Den „aufstrebenden Staaten“, der „Hoffnung der Entwicklung des Kapitalismus“? Sie alle haben eins gemeinsam: Sie als befinden sich in der Krise. Und nirgendwo ist das mehr offensichtlich als im brasilianischen Staat.
„Stellt euch eine Welt vor“ [Eng.: „Imagine“], um John Lennon und Bob Avakian zu zitieren, in der Brasilien „besser dran ist als Süditalien“. In der Brasilien äquivalent ist mit einem imperialistischen Land in Westeuropa. Es gab jene, die versucht haben dies auf Grundlage der „fundamentalen These“ zu behaupten. Jene, die niemals die Begrenzungen, die revisionistischen Positionen der RIM Erklärung, verstanden haben. Jene, die niemals die Kritik der Kommunistischen Partei Perus an der RIM auf ideologischer und politischer Ebene verstanden haben.
Was ist die Realität? Die Realität ist, dass Brasilien nicht ein Symbol des Fortschritts sondern von Putrification ist. Brasilien ist ein Symbol dafür, wie die Imperialisten, die bürokratischen Lakaien und die feudalen Großgrundbesitzer scheinbar immer überlegen aus der Sache herauskommen und das Volk den Preis bezahlt. In anderen Ländern Lateinamerikas – nicht in allen, aber in vielen – mussten die Großgrundbesitzer Intrigen schmieden, Gerichtsverfahren durchführen (für alle die literaturbegeistert sind: Studiert „El mundo es ancho y ajeno“ – Ciro Alegría). Dieses Szenario ist in Brasilien nicht der Fall. Im heutigen Brasilien ermorden die Großgrundbesitzer die Bauern einfach. Das ist die Situation auf dem Land. Und in den Städten, einschließlich den Städten die größer und viel bevölkerter sind als jede westeuropäische (und auch europäische Stadt) Stadt ist die Herrschaft des Weißen Terror so gegenwärtig, so „natürlich“, das niemand diese in Frage stellt.
Nehmt eine Stadt wie Rio, wo die Gringos unter dem Schutz der Polizei die Körper des brasilianischen Volkes für einen Apfel und ein Ei kaufen [Eng.: „a dime and a nickle“]. Einer Polizei, die jeden aus den Favelas töten, der versucht Arger an diesem wunderschönen Stand der Copacabana zu machen. Und das ist normal! Keiner betrachtet das als merkwürdig. Das ist Tagesgeschäft. Aber dann gibt es in diesen BRICS Ländern, der Hoffnung des internationalen Finanzkapitals, Stimmen – Stimmen der ärmsten der Armen. Eine Stimme von all jenen, die wissen was der Wert eines Reiskorns ist. Ein Stimme von jenen, die wissen was schwarze Bohnen sind. Von Jenen, für die Mandioca Leben ist. Es gibt Stimmen wie diese. Es gibt diese Stimmen, die wissen was es heißt im Kugelhagel zwischen Polizeikräften und Paramilitärs des Drogenhandels aufzuwachsen. Es gibt diese Stimmen, die wissen, was es heißt in einem Staat zu leben der so ausgesprochen korrupt und bis aufs Mark verrottet ist, dass keiner von System Hilfe oder Erlösung erwartet. Und diese Stimme hat einen Namen. Und ihr Name ist Igor Mendes.
Jeder, der das Privileg hatte Genossen Igor Mendes kennen zu lernen, kennt natürlich seine Bescheidenheit, seine tiefe Liebe für das Volk, die es ihm niemals zugelassen hätte besser dazustehen als jemand anders. Aber unter den 23 die jetzt angeklagt sind, ist er ein besonderer Fall, weil – anders als jeder andere – es als eine dieser Stimmen anerkannt ist. Er weiß was es bedeutet, kein Führer zu sein der ins Parlament geht, sondern – in der Tat – zu jenen Ersten von vielen gehört, die ins Gefängnis gehen. Wenn wir Igor Mendes verteidigen, dann verteidigen wir alle 23. Und wir heben einen besonderen Fall hervor, um zu zeigen, dass die Rebellischen nicht eine anonyme Masse sind, sondern eine handelnde, denkende und kämpfende Einheit, die Führer hervorbringt. Und in diesem Sinne ist jede Aktion für Genosse Igor eine Aktion für die 23.
Als Kommunisten in Deutschland wissen wir um den Wert eines Bebel. Und heute, wie viele Bebels gibt es da? Da gibt es Varavara Rao, und weiter? Es gibt türkische Genossen. Aber die meisten sind wie Haluk Gerger – größtenteils überparteilich. Also sind sie nicht Bebel, denn Bebel war Partei. Und folglich ist Igor Mendes nicht nur ein junger Revolutionär aus Brasilien. Er ist mehr. Er ist etwas, was wir seit Jahrzehnten nicht hatten: Es ist der anerkannte Führer der revolutionären Jugend in Brasilien. Er ist – und wir sind keine Literaturkritiker, aber finden trotzdem – der herausragendste revolutionäre Autor, der in diesem Jahrtausend veröffentlicht wurde. Aber das reicht nicht um ihn zu beschreiben, denn er ist etwas weitaus wichtigeres, „wie Bebel“: Ein Tribun für das Volk.
Folglich müssen alle Antiimperialisten, alle Revolutionäre und alle Kommunisten der Welt den Genossen gegen die jetzige Aggression verteidigen. An jeder Wand von Billstedt bis Chhattisgarh, an jeder Wand von Santiago nach Rynkeby, an jeder von Huanca nach Mailand muss stehen: Igor Mendes, Sohn des brasilianischen Volkes, Kämpfer des internationalen Proletariats, ist nicht allein!
Freiheit für Igor Mendes!
Freiheit für seine Genossen!
Freiheit für die 23!
Die Rebellion ist Gerechtfertigt!
Autorenkollektiv von Dem Volke Dienen