Im Falle der im September verschwundenen 43 Studenten haben inzwischen drei Mitglieder der Drogenbande Guerreros Unidos den Mord an den Studenten gestanden. Dadurch kam es zu einer neuen Welle des Zorns gegen die Regierung. So wurde im Verlauf der Woche der Regierungssitz im Bundesstaat Guerrero mehrfach angegriffen und am 12. November schließlich in Brand gesteckt, auch das Hauptquartier der Regierungspartei PRI war zuvor bereits angezündet worden.
Auch in Mexiko-Stadt versuchten Jugendliche am 11. November in den Nationalpalast, schon seit langem ein Symbol der Unterdrückung und Fremdherrschaft, einzudringen und bewarfen ihn mit Molotow-Cocktails.
In Acapulco wurde der Flughafen am 10. November von mehreren tausend wütenden Demonstranten für drei Stunden blockiert. Sie waren bewaffnet mit dicken Holzstöcken, Eisenstangen und Macheten bewaffnet, um sich gegen Übergriffe der korrupten Bullen wehren zu können.
Auch in den Bundesstaaten Michoacán, Oaxaca, Chiapas und Veracrúz gingen Tausende auf die Straßen um die Rolle des Staates bei der Vertuschung bzw. ihrer direkten Beteiligung an den Massakern an der Bevölkerung zu entlarven.
Lange schon Staut sich der Zorn des mexikanischen Volkes auf. Der sogenannte „Hinterhof“ der USA ist so dermaßen vom Imperialismus zersetzt worden, dass er den Menschen nur Korruption oder Armut bieten kann. Für die USA und den größten Drogendealer der Welt, die CIA, ist Mexiko zum größten Drogenumschlagplatz der Welt geworden. Dafür haben die Imperialisten ein großes Netzwerk von Mafia in Mexiko aufgebaut. So sind in den letzten Jahren laut offiziellen Angaben über 20.000 Menschen verschwunden. Aber nicht nur die USA sind an der Zersetzung des Staates beteiligt, auch die deutschen Imperialisten mischen dabei fleißig mit, wie es zum Beispiel die deutschen Waffen in den Händen der Drogenbanden in Guerrero zeigen. Ob die drei Mitglieder der Drogenbande tatsächlich an der Ermordung der Studenten schuld sind ist fraglich, wahrscheinlicher ist, dass sie Bauernopfer sind, um eine Pseudo-Aufklärung zu präsentieren, zur Beruhigung der Wut des Volkes. Während der Polizeichef auf einer Pressekundgebung verlauten ließ, die Öffentlichkeit solle aufhören Fragen zu stellen, der Bürgermeister von Iguala unter dem Tatverdacht verhaftet wurde Hauptverantwortlicher und -organisator des Verschwindens zu sein, bleiben die Angehörigen der Vermissten im Unklaren darüber, was aus den Studenten geworden ist. Das einzig Feststehende für sie und all die tausenden Demonstranten ist lediglich, dass der Staat, mit seinen Parteien, Funktionären und Polizisten in Zusammenarbeit mit lokal Banden maßgeblich an dem Verschwinden der Studenten beteiligt ist.
Der Fall Mexiko bestätigt uns in einer großen und wichtigen Lehre, nämlich darin, dass das Lumpenproletariat immer dazu gewillt ist den Willen der Reaktionäre und der Großbourgeoisie zu vollstrecken. Darum bleiben wir bei der Überzeugung, dass all jene die die Lumpen als einen möglichen Verbündeten für das Proletariat ansehen Verräter an der Arbeiterklasse sind.
Auch revolutionäre Organisationen vor Ort erheben ihre Stimme und verurteilen die schändlichen Taten der Imperialisten und ihrer Lakaien und erheben die Parole: DIE REBELLION IST GERECHTFERTIGT!