Im brasilianischen Amazonasgebiet wird so viel gerodet wie noch nie. Im Vergleich zu den letzten zwei Jahren hat sich die gerodete Fläche pro Monat vervierfacht.
Allein im Juli diesen Jahres wurden 2.254 Quadratkilometer abgeholzt, was ca. der Fläche des Saarlandes entspricht, dies belegen Aufnahmen des brasilianischen Weltrauminstituts. In den letzten dreißig Jahren wurden allein in Brasilien, auf welches ca. 65 Prozent des gesamten Amazonas- Regenwalds entfallen, 436.600 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt. Das meiste davon in den Soja-Bundesstaaten Mato Grosso, Para und Rondonia, nämlich 353.500 Quadratkilometer, im Vergleich dazu hat die BRD eine Gesamtfläche von 357.000 Quadratkilometern. Die meisten der gerodeten Flächen werden zunächst als Weideland für Rindergenutzt, später zum Anbau für Soja. Brasilien ist der größte Exporteur von Rindfleisch und Soja, um so den degenerierten Bedarf der imperialistischen Nationen nach Fleisch und Fleischersatzprodukten aus Soja zu decken. Das meiste exportierte Soja wird allerdings an Vieh verfüttert.
gelb makiert: abgeholzter Regenwald
Das Problem sind nicht nur die niedlichen Tierchen, wie Vögel, Schimpansen, Gorillas, etc., auf die viele kleinbürgerliche Umwelt- und Tierschützer es immer reduzieren. Auch wenn diese Affenarten zwar den Ansatz eines Ich-Bewusstseins vorweisen können, ist doch der Mensch selbst das Ausschlag gebende. Zum einen ist der Amazonas-Regenwald eine der Lungen der Erde, dort werden ca. 20 Prozent des gesamten Sauerstoffs produziert und dadurch jährlich über 2.000.000.000 Tonnen CO² umgewandelt, fast das dreifache der jährlichen CO²-Emission der BRD. Außerdem sind viele der brasilianischen Stammesbevölkerung auf den tropischen Regenwald angewiesen. Es ist ihr Lebensraum, in dem sie leben, jagen und Subsistenzlandwirtschaft betreiben. Kurz nach seiner Wahl zum Präsidenten hatte Bolsonaro den Sonderstatus der Gebiete der Stammesbevölkerung aufgehoben und sie der Landwirtschaftsbehörde unterstellt.
Die bürgerlichen Medien reagierten schockiert und überrascht auf die exponentiell Steigende Rodung, ebenso wie die bürgerliche Politik, welche dies öffentlichkeitswirksam verurteilt und die brasilianische Regierung mahnt. Aber diese Überraschung kam nicht wirklich überraschend, der „Wunschkandidat der Märkte“ wie die Deutsche Bank Bolsonaro bezeichnete, hatte schon in seinem Wahlkampf damit geworben die Abholzung des Regenwalds voranzutreiben um die Wirtschaft zu fördern. Wenn man bedenkt, dass Monopole wie VW oder die Deutsche Bank massenhaft Kapital nach Brasilien exportieren und auch andere Wege gehen um sich das brasilianische Volk durch den bürokratischen Kapitalismus zum Untertan zu machen, dann wundert es auch nicht, dass Bolsonaro im Wahlkampf durch eben diese unterstützt wurde. Auch wundert es nicht, dass deren Vertreter im deutschen Parlament und den Medien auf einmal vollkommen überrascht sind und die nicht kommen sahen.