Der noch amtierende Präsident der USA und angeblich mächtigste Mann der Welt hat in seiner letzten Rede zur Lage der Nation wieder einmal sehr deutlich den hegemonialen Anspruch des US-Imperialismus verteidigt. Der zentrale Satz seiner Rede, der diesen Anspruch klar ausdrückt war: „Die USA sind die stärkste Nation der Welt. Punkt.“

Kräftiges Fäuste schütteln
Dass er davon sprach er wolle das Augenmerk in der Rede vor allem auf die nächsten fünf, zehn Jahre legen, zeigt auch den strategischen Charakter seiner Rede für den US-Imperialismus und das ist gepaart mit dem Großmachtchauvinismus dieses riesigen menschenfressenden Monstrums. Unverhohlen drohte er der ganzen Welt mit dem Ausspruch: „Unsere Militärmacht ist stärker als die der nächsten acht Nationen zusammen.“ Auch eine deutliche Warnung an die anderen imperialistischen Mächte und vor allem an Russland, als zur Zeit einzige andere existierende imperialistische Supermacht. Auch deutlich machte er klar was er von der Konkurrenz des imperialistischen Chinas im Einflussgebiet des US-Imperialismus in Asien und Lateinamerika hält: „China bestimmt nicht die Regeln in der Region, wir machen das.“

Innerer Frieden?
Während er in Richtung der Völker der Welt und der anderen imperialistischen Supermacht und Mächte die Faust schüttelt bemühte er sich gleichzeitig die Widersprüche im Hinterland des US-Imperialismus zu beschwichtigen. So spricht er sich gegen rassistische Diskriminierung aus, ein Problem, das mit den wiederholten Hinrichtungen von Schwarzen in den USA immer wieder zu heftigen Kämpfen mit der Polizei führte, die auch mit militärischer Besatzung, vor allem des Ortes Ferguson, geantwortet hat. Eine Verschärfung dieses Widerspruchs ist für die Yankee-Imperialisten wohl nicht wünschenswert, wenn sie damit fortschreiten die unterdrückten Nationen Westasiens (der sogenannte nahe und mittlere Osten) mit Krieg zu überziehen. Auch die Wahl ist natürlich ein wichtiges für die Imperialisten der USA. So rief der US Präsident in seiner Rede alle Teile der Bevölkerung auf bei den kommenden Wahlen ihre Stimme abzugeben, von der alten Frau bis zum eingebürgertem Zuwanderer. So dringend benötigen sie den inneren Frieden.

Kein ewiges Reich
Die zunehmende Intervention der Imperialisten, allen voran die Yankee-Imperialisten, in Westasien, wird in der Regel mit dem Eingreifen gegen den sogenannten IS begründet. Als Vergleich wird manchmal der zweite Weltkrieg herangezogen, um zu sagen man dürfe „nicht bloß zuschauen“. Ein amerikanischer Intellektueller weist in einem Artikel darauf hin, dass dieser Vergleich höchst unpassend ist. Ein Vergleich mit dem Dreißigjährigen Krieg scheint ihm passender, begründet damit, dass dieser auch KEIN Religionskrieg war (wie es die reaktionäre These vom „Kampf der Kulturen“ bei den imperialistischen Interventionen immer versucht darzustellen), sondern dass es um die Vorherrschaft in Europa ging. Er stellt auch dar, dass es sich beim Krieg in Westasien um einen Stellvertreterkrieg der imperialistischen Länder handelt. Einen wichtigen Punkt vergisst der Autor des Artikels allerdings und der Präsident in seinem imperialistischen Chauvinismus natürlich auch: Kriege wie der Dreißigjährige Krieg haben zum Untergang mächtiger Staaten geführt und neue Mächte hervorgebracht und auch die Herausbildung von neuen Nationalstaaten ermöglicht. Eine Realität die der „mächtigste Mann der Welt“ bestimmt nicht gerne hört...