Im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais haben am 14. Januar etwa 35 Bauernfamilien mit einer Landbesetzung begonnen. Die Besetzung begann genau an dem Ort, an dem der Bauernführer der Liga der armen Bauern (LCP) am 22. Oktober 2014 von den Mördern Grundbesitzer erschossen wurde. Das Land mit dessen Besetzung begonnen wurde wird von einem Grundbesitzer in Beschlag genommen, hat eine Fläche von 5800 Hektar und liegt brach. Der Eingang zu dem Land, an dem Genosse Cleomar erschossen wurde wurde mit einem Transparent mit der Aufschrift „Es lebe Cleomar! Tod dem Grundbesitzertum!“ und den Fahnen der LCP geschmückt.
Auch die Repression der Bauernbewegung durch die Grundbesitzer geht weiter. So gab es am 20. Januar einen versuchten Mordanschlag auf den Bauernführer José Osmar Rodrigues de Almeida in dem Dorf Pedras de Maria da Cruz, dem Ort aus dem die Bauern stammen die nun die Landbesetzung durchführen. José Osmar, Bruder von Genosse Cleomar, erhielt einen Schlag auf den Kopf, als er von einem Fest zurück kehrte und liegt seitdem im Koma.
Im Bundesstaat Rondônia wurden bereits am 18. Januar etwa 50 Bauern von ihrem Land vertrieben. Mithilfe der Militärpolizei setzte der Grundbesitzer des 6000 Hektar großen Landes einen Räumungsbescheid durch, eine glänzende Zusammenarbeit zwischen den Grundbesitzern und dem bürokratisch-kapitalistischem Staat also. Die Bauern weigerten sich in einen Polizeibus zu steigen, um zur nächsten Wache gebracht zu werden, stattdessen zogen sie sich mit einem fünf Kilometer langen Marsch, bei dem sie Kampflieder sangen, in andere Bauernlager zurück, die ebenfalls für ihr Land kämpfen. Im Anschluss, berichten Augenzeugen, dass die Militärpolizei die Hütten nieder brannte und sich über ihren „Sieg“ freute und lachte. Doch in der Agrarrevolution in Brasilien zählt nicht der Sieg in einer Schlacht, sondern nur der endgültige Sieg. Darum könnte ihnen das lachen schnell wieder vergehen.