In Peru finden am Sonntag die Stichwahlen der Präsidentschaftswahl statt. Dabei ist die Wahl auf den Stimmzetteln wie schon zuvor festgestellt zwischen der Tochter des völkermörderischen Faschisten Fujimori und dem korrupten Pedro Pablo Kuczynski. In der deutschen bürgerlichen Presse wird dabei die Position der Revisionisten und Verräter in Peru gefeiert, sich auf eine große Wahlfront gegen Keiko Fujimori zu vereinen. So betreibt auch die Frente Amplio (Breite Front) Verónika Mendozas die Kampagne, gegen Keiko Fujimori zu stimmen. Aber sie gehen dabei noch weiter. Die ausgegebene Parole für die Stichwahl ist „Ni blanco ni viciado“: keine leeren und ungültigen Stimmzettel abzugeben.
So soll der gerechtfertigte Hass auf Fujimori, auf den kürzlichen Demonstrationen hauptsächlich ausgedrückt durch Erinnerung an die Hunderttausenden von Zwangssterilisierungen an der armen Landbevölkerung während des Fujimoriregimes, genutzt werden, um die bürgerliche Demokratie zu stärken, die Ablehnung des Volkes der bürgerlichen Herrschaft anstatt in ihre Abschaffung in ihre Stärkung umgeleitet werden. Ein Schlag ins Gesicht eben jener, die Opfer der Verbrechen Fujimoris und seiner Nachfolger wurden und sind.
Nun ist diese Methode keine neue und wurde zuletzt in Österreich bei den Präsidentschaftswahlen am 22. Mai genutzt, eine massive Kampagne für die Wahlen; um die Wahl des Hofer der FPÖ zu verhindern, wurde von allen Parteien dazu mobilisiert, den unabhängigen, aber von den Grünen unterstützten (deren Parteimitglied er auch ist) Kandidaten zu wählen. Unter anderen Voraussetzungen wurde in Österreich aber schon 2010 bei den Präsidentschaftswahlen folgende Parole verwendet: „Wählen Sie nicht weiß, sondern wählen Sie im Interesse von Rot-weiß-rot!“ Und die Methode hatte ihren Erfolg, die Wahlbeteiligung ist im Vergleich zu den Präsidentschaftswahlen 2010 (53,6%) bei der Stichwahl auf 72,7% angestiegen.
Und auch in Deutschland wird dieses Mittel genutzt, nach dem Abrutschen der NPD in die Bedeutungslosigkeit (bei Wahlergebnissen) wird die Partei der Alternative für Deutschland zu diesem Zweck ausgeschlachtet. Bei den letzten Landtagswahlen im März zeigte sich auch hier der Erfolg für die Bourgeoisie, in allen drei Bundesländern, in denen gewählt wurde, stieg die Wahlbeteiligung an, bis zu 10%.
In der Berichterstattung zu den Stichwahlen in Peru tut sich besonders die taz hervor, die es in einem Absatz tatsächlich schafft, Fujimori dafür hochzuloben, dass er tausende Massen ermordete bei dem Versuch der Niederschlagung des Volkskriegs, geführt von der Kommunistischen Partei Perus, dem einzigen Weg, wie das peruanische Volk sich alle Faschisten und Parasiten vom Hals schaffen kann, der einzige Weg aus der bürgerlichen Ausbeutung und Unterdrückung. Dass dieser Weg weiter beschritten wird zeigte sich bei den Angriffen während der erste Wahlgang abgehalten wurde.