Im Dorf Sulak (kurdisch: Bafê) im Südosten der Türkei wehren sich die Bewohner gegen eine Schuld von einer Millionen türkischer Lira, die die ansässigen Bauern für eine vor 20 Jahren für das Dorf gekaufte Wasserpumpe nun selbst bezahlen sollen. Der Strom zum Betrieb des Pumpwerks wurde indessen dem Dorf vor drei Monaten abgestellt.

Einmal pro Woche wurde außerdem dem ganzen Dorf der Strom abgeschnitten, in der Türkei auf dem Land und auch in Städten keine Seltenheit. Da es seit Jahrzehnten Wasserprobleme in dem Dorf gibt, ist die Versorgung auf die „neue“ Pumpe ausgelegt – das Wasser muss nun wieder aus Brunnen geschöpft werden, welche stark verschmutzt sind, da sie lange ungebraucht waren. Das führt unter anderem dazu, dass das Vieh nicht mehr hinreichend von den Bauern versorgt werden kann und Tiere sterben. Während im tiefen Winter, oft ohne Strom, dann das Wasser täglich mühselig von der Wasserquelle am äußersten Punkt des Dorfes geschöpft und abtransportiert werden muss, verschlechtert sich wieder einmal die Situation der armen Bauern und einige stehen, insbesondere durch den Wassermangel, am Abgrund ihrer Existenz.

Die Sabotage der Wasser- und Stromversorgung fügt sich ebenfalls in die Maßnahmen des Umstrukturierungsgesetzes, welches Beraubung der armen Bauern zugunsten der industriellen Landwirtschaft mehr und mehr forciert. Zugleich festigt sich die Einheit der Bauern, Proteste wie gegen Erdbohrungen werden kollektiv als ganzes Dorf organisiert.