Die Stichwahl zwischen Keiko Fujimori und Pedro Pablo Kuczynski ist entschieden. Kuczynski hat mit knapp 40.000 Stimmen Vorsprung aus über 18 Millionen abgegebenen Stimmen gewonnen. So ist es eine „überraschender“ Sieg des Vertreters des bürokratischen Kapitalismus, zuvor bei der Weltbank und der Zentralbank Perus diese Funktion erfüllend. Er siegte bei den Wahlen, weil er die Stimmen aus den ländlichen Regionen im Süden Perus bekam, das Gebiet, in dem die „Frente Amplio“ (Breite Front) Verónika Mendozas bei dem vorhergegangenen Wahlgang gewann.
So wurde also ein direkter Vertreter der Interessen des Yankee-Imperialismus durch die „antifaschistische" Front zum Präsidenten Perus gewählt. Das letzte Mal, dass dies geschah war bei der Wahl Fujimoris zum Präsidenten 1990.
Nun ist die Situation so, dass der Präsident im Parlament eine starke Mehrheit der Opposition gegenübersteht (Fujimoris Partei besitzt 71 von 130 Sitzen). So kann kein Gesetz ohne die Zustimmung des Fujimorismus verabschiedet werden. Die Regierungsfähigkeit PPKs kann nur durch die Unterstützung der Kräften der „Frente Amplio“ umgesetzt werden, das heißt dem Revisionismus. Vergleichbar wäre, wenn in Deutschland George Soros zusammen mit der Linkspartei regieren würde.
Bei den Stichwahlen ist der Bruder Keiko Fujimoris, der selbst im Jahr 2011, als er in den Kongress gewählt wurde, meisten Stimmen bei der Wahl überhaupt bekam, so viele Stimmen wie die zwei darauffolgenden Kongressmitglieder zusammen, nicht wählen gegangen. Das ist die aktuelle Situation im Land. Die Präsidialregierung und das Parlament funktionieren nicht. So haben am Ende die bewaffneten Streitkräfte in diesem Chaos das sagen, sie sind die einzigen, die eine funktionierende Hierarchie haben, die einzigen, die für Ordnung in diesem Chaos sorgen können. Die Frage ist, wie sie sich verhalten werden.