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Traditionell ist Berlin einer der größten Brandherde und sozialen Pulverfässer der BRD. Und das nicht ohne Grund: In der Hauptstadt zeigen sich die Widersprüche zwischen Arm und Reich, Ost und West, Gentrifiziert und Verfallen, Migranten und Deutschen teilweise besonders krass. Verbunden mit der Kämpferischen Geschichte der 80er und 90er Jahre eigentlich der Ideale Nährboden eine Fortschrittliche, konsequent Klassenkämpferische Politik zu betreiben deren Unversöhnlichkeit mit dem Staat am 1. Mai zum Ausdruck kommen müsste. Dennoch finden immer weniger Kämpfe statt, wird der Polizei immer mehr Spielraum gelassen und verschwindet der politische Charakter der Demos immer mehr, da es keine Kraft gibt die mit Entschlossenheit die enorme Zahl an unzufriedenen im Kampf führt. So auch in diesem Jahr. Trotz der immer noch stattlichen Beteiligung von 18.000 Teilnehmern an der revolutionären 1. Mai-Demo feiert die Reaktion den „friedlichsten 1. Mai seit 1987“1, klopft sich der Polizeichef über die Erfüllung seines Konzepts selbst auf die Schulter. Dabei gibt es ihn nach wie vor, den Willen zum Kampf, wie bspw. der Liveticker des Tagesspiegels zeigt:
„21.00 Uhr – Stimmung wird aggressiver: Die Demo ist am Lausitzer Platz angekommen. Die Polizei holt Straftäter aus der Menge der Autonomen und wird dabei von Sympathisanten attackiert. Böller werden geworfen. Die Polizei muss ihre Festnahmen massiv abschirmen, um sich gegen die Demonstranten durchsetzen zu können.
21.17 Uhr – Mannschaftswagen mit Steinen und Flaschen beworfen: An der Skalitzer Straße Ecke Zeughofstraße werden Mannschaftswagen der Polizei mit Steinen, Flaschen und Böllern beworfen. Einzelne Steine fliegen auch in Polizistengruppen. Die Polizei wehrt sich mit Pfefferspray und Reizgas.“
Doch dabei bleibt es eben. Keine Massenmilitanz, keine Agitation, keine Politik. Der Mangel an Organisation und Struktur ist so immanent, das fehlenvon politischen Inhalten so drückend, dass sich selbst die Kommentatoren auf Indymedia einig sind, dass die aktuelle Situation desaströs ist:
„Der erste Mai [in Bezug auf Berlin, Anm. d. R.] ist nicht mehr, was er einmal war. Er hat nichts mehr mit politischem Kampf zu tun. Erreicht werden kann an diesem Tag nichts. Der Tag ist verkommen. […]
Der Riot (Aufstand) – Charakter der 80er Jahre, der noch bis in die 2000 teilweise überleben konnte ist nicht mehr zu erreichen. Jede Art von Gewalt auf dieser Demo spiegelt nur weniges wieder. Dazu gehört jedoch mitunter: Krawalltourismus und Verzweiflung.“
„das problem ist doch das ein schlüssiges neues konzept fehlt. und zwar eins das die leute und die szene auch interessiert und mitzieht.mensch kann noch soviel worthülsen füllen und von utopischen kampagnen,demos und freiräumen reden – wenn niemand eine struktur hinstellt oder organisiert die dann arbeitet und neue konzepte umsetzt ist das alles für die katz!!“
„die demo ist einfach zu einem identitären event verkommen, eine touri-attraktion und so wird sie auch von außen wahrgenommen. vielleicht noch etwas politischer als das maifest aber auf dem besten weg dahin. da ist nichts mehr, was das system wirklich in frage stellt oder angreift. die demo ist quasi teil des systems, die kritik am kapitalismus als kapitalistisches produkt.“
Im Kontrast dazu, die DGB-Demo die geprägt ist vom bürgerlichen Pazifismus. Dennoch: Mit dem antikapitalistischem Block, der starken Präsenz antiimperialistischer Kräfte die dieses Jahr erstmals versuchten einen antiimperialistischen Block aufzubauen und einem internationalistischen Charakter findet dort der politische Kampf, die Agitation und Propaganda statt, setzten sich die Kräfte politisch auseinander und begehen (zumindest die fortschrittlichen Kräfte) mehr als ein leeres Ritual.
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Revolutionäre 1. Mai Demos, in Hamburg, Berlin und an anderen Städten sind seit Jahren gängige Praxis, gab es in der Vergangenheit in Köln, immerhin der 3. größten Stadt im Bundesgebiet, in der Vergangenheit nicht. Ein Grund mehr, haben sich Genossen gedacht, diese Tradition auch in Köln zu beleben und zur ersten revolutionären Vorabend Demo im Rahmen des 1. Mais aufgerufen. Mit großem Erfolg: Auch wenn die Beteiligung mit 100 Teilnehmern weit hinter der anderer Städte zurück blieb, konnte erfolgreich eine kämpferische Demo durchgeführt werden und der Grundstein für weitere revolutionäre 1. Mai Aktionen gelegt werden. Der Demozug zog nicht nur lautstark und agitierend durch das Arbeiter- und Migrantenviertel Mülheim, sondern wusste sich auch gegen den Überfall der Bullen nach Beendigung der offiziellen Demo zu Wehr zu setzten. Laut Express-Informationen „… [lief] die zunächst friedliche Mai-Kundgebung […] aus dem Ruder, als Unbekannte Pyrotechnik zündeten. Daraufhin griff die Polizei ein. Es kam wiederholt zu einem Handgemenge.“ Dennoch zeigen Videos des Überfalls klar, dass die Polizei versuchte in die Räumlichkeiten eines Mulitkultur-Vereins in Köln-Mülheim einzudringen.
In Köln haben war in diesem Jahr einen besonderen Anstieg in der Mobilisierung zu antifaschistischen und antirassistischen im Zusammenhang mit Kögida, Hogesa und den ermordeten Flüchtlingen im Mittelmeer sehen können. Auch die 1. Mai Demo stieß in diesem Sinne auf sehr positive Resonanz in den Straßen durch die sie zog. Im Bericht der Roten Aktion, Teil des Organisierenden 3A-Bündnisses, heißt es dazu: „Die Reaktionen der Menschen, die am Rande zuschauten, zeigte uns, dass wir einen Nerv treffen; dass wir nicht die Einzigen sind, die die Schnauze voll haben, dass wir nicht die Einzigen sind, die wissen, dass es noch etwas Anderes auf dieser Welt geben muss außer buckeln, betteln und verbittern.“
Neben den Aktivitäten am Vorabend ging es auch am 1. Mai an sich in Köln rund: Zunächst beteiligten sich Aktivisten verschiedenster fortschrittlicher deutscher und türkischer Organisationen an dem internationalistischen Block der DGB-Kundgebung zu dem mit Stickern und Plakaten geworben worden war. Später blockierten Antifaschisten die Zugänge zum Kölner Hauptbahnhof, Bahnsteige am Bahnhof Mülheim sowie Gleise, um die Abreise von Faschisten zu deren Kundgebungsorten zu verhindern. Am Breslauer Platz kam es dabei zu Handgemengen mit der Polizei.
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Dann setzte die Polizei alles was sie hatte, und das ist nicht wenig, in Bewegung.
Der 1. Mai 2015 in Hamburg war aus revolutionärer Sicht ein politischer Erfolg. Dass das Proletariat sich in seinem Kampf stets mit der Bourgeoisie, ihrem Staat und ihren Institutionen, sowie dem Revisionismus auseinander zu setzen hat, ist “buisiness as usual”. Dass es in diesem Kampf temporäre Niederlagen erleidet, weil seine Kräfte geringer sind als die des Gegners, ist eine Frage der Entwicklung eben dieser Kräfte. Dass die Demonstration an der Feldstraße zerschlagen wurde heißt mitnichten, dass der Kampf nicht erfolgreich war. Im Gegenteil! Das Resüme von 2014 “Wir haben zusammen gekämpft, ganz verschiedene Leute: NachbarInnen von nebenan gemeinsam mit PunkerInnen, KommunistInnen mit AnarchistInnen, ArbeiterInnen mit StudentInnen, alle gemeinsam gegen ihre Unterdrücker.” unddieFeststellung “Die Welt der himmelschreienden Armut erhebt sich gegen die Welt des ungeheuren Reichtums … Sie haben eine bessere Zukunft in den Köpfen und einen brennenden Hass auf dieses System in ihren Herzen.” haben erneut Bestätigung gefunden und die Forderung “Lassen wir den Blutsaugern kein ruhiges Hinterland!” (aus dem Aufruf des Bündnis gegen imperialistische Agression) wurde erfüllt.
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In dieser Artikelserie dokumentieren wir die verschiedenen Berichte bezüglich des 1. Mai in der BRD. Jeder beitrag kann auch als gesonderter Blogpost weiter unten auf der Seite gefunden werden. Zu allen Texte existieren zusätzlich Übersetzungen ins Englische. Berichte auf türkisch finden sich u.a. bei den Genossen von ADHK und ATIK.
Hamburg | Der internationalistische revolutionäre 1. Mai in Hamburg
Dann setzte die Polizei alles was sie hatte, und das ist nicht wenig, in Bewegung.
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In Frankfurt sind am vergangenen Samstag, den 26. April 1.000 Leute gegen die Inhaftierung von Genossen der demokratischen Arbeitervereinigung ATIK auf die Straße gegangen. Unter den Parolen „Hoch die Internationale Solidarität“, „Schulter an Schulter gegen Faschismus“, „wir sind alle ATIK“ und gegen den Paraghrapen 129 (a und b), unter dem auch die Genossen verhaftet worden sind, zog der kämpferische Demonstrationszug lautstark durch die Frankfurter Innenstadt und das Bankenviertel. Zahlreiche Passanten begrüßten und applaudierten dem Demozug und bekundeten ihre Solidarität. Aus dem gesamten Bundesgebiet reisten Organisationen und Lokalstrukturen von ATIK an um ihre Solidarität zu bekunden. Gleichzeitig kam es auch in der Schweiz und Frankreich zu Protesten wegen den Festnahmen. Der Angriff ist ein Racheakt der Reaktion gegen die konsequente Arbeit für die Rechte der Arbeiter, Migranten, Frauen und der Jugend die ATIK und seine Schwesterorganisationen im Ausland betreiben. Gegen die Auslieferung des in Griechenland inhaftierten Genossen an die BRD fand in Hamburg am 29.4. eine Kundgebung vor dem Generalkonsulat statt, in dem auch der kolaborationsistische Charakter Griechenlands mit dem deutschen Imperialismus entlarvt wurde. Über 40 Leute beteiligten sich an der kraftvollen Kundgebung.
Auch international gab es diverse Aktionen in Solidarität mit den Genossen von ATIK, z.B. am 20. April eine Kundgebung vor der deutschen Botschaft in Mexiko-Stadt.
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Heute ist der internationale Kampf- und Feiertag der Arbeiterklasse. Auf der ganzen Welt wird dieser heute begangen, teils mit heftigen Auseinandersetzungen. Wir rufen dazu auf an der revolutionären Demonstration in Hamburg, um 18 Uhr am U-Bahnhof Feldstraße teilzunehmen.
Zur Einstimmung auf die Demo hier die beiden Mobivideos für Hamburg und das Mobivideo des Vorjahres.
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Vergangenes Wochenende sind erneut hunderte von Flüchtlingen bei dem Versuch ertrunken den Umständen ihrer Herkunftsländer zu entfliehen und nach Europa zu kommen. In der Nacht zu Sonntag kenterte vor der libyschen Küste ein Schiff mit über 800 Menschen, von denen nur ein Bruchteil gerettet werden konnte. Es ist das dritte Unglück dieser Art im April, welches die Anzahl an Mittelmeer-Toten für dieses Jahr auf über 1.500 erhöht. Diese Menge an Toten übertrifft auch bei weitem das Unglück im September 2014, bei dem 500 Menschen vor Malta ertranken.