Gegen den Feiertag des deutschen Imperialismus, den 3. Oktober, rief dieses Jahr das „Bündnis gegen Ausnahmezustand und Polizeistaat“ in Hamburg zu einer Demonstration auf. Die Demonstration wendete sich gegen die polizeistaatlichen Tendenzen, die die BRD besonders in den letzten Monaten des „Corona-Ausnahmezustands“ entwickelte. So versammelten sich an diesem Tag bis zu 300 Leute vor der Roten Flora, um zu demonstrieren. Die Demonstration lief kraftvoll und lautstark durch die Innenstadt.

Auch wenn sich Innensenator Grotes Beamte weitestgehend zurückhielten, wurde auch die Rolle die Herr Grote, grade während der Corona-Sanktionen gespielt hat, fortlaufend denunziert. Dieses zynische Individuum hat in den vergangenen Monaten knallhart den Ausnahmezustand in Hamburg von der Polizei durchsetzen lassen und gleichzeitig private Feiern abgehalten, bei denen die Beschränkungen die für den Rest der Bevölkerung gelten völlig ignoriert wurden. Während jeder andere Bußgelder, Verwarnungen oder eine Schikanen zu befürchten hätte, bliebt dieser Zynismus mit Ausnahme von ein paar unangenehmen Artikeln in den bürgerlichen Nachrichten unbeachtet. Dieses Verhalten wurde in einer Rede denunziert. Auch wurde durch die Demo gehend die zunehmenden polizeistaatlichen Methoden und die dadurch zunehmende Polizeigewalt denunziert.

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Es wurde auch ein Hochtransparent für die beiden Genossen Nubar und Rosa getragen, die im September im Kampf gegen den türkischen Staat heldenhaft ihr Leben gegeben haben. Die lauten Parolen „Nubar yoldaş ölümsüzdür!“ („Genosse Nubar ist unsterblich!“) und „Rosa yoldaş ölümsüzdür!“ („Genossin Rosa ist unsterblich!“) begleiteten die gesamt Demonstration.

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Im Verlauf der Demonstration wurde drei Mal die Fahne der BRD, also das Symbol der deutschen Reaktion, verbrannt. Und obwohl dies laut dem deutschen Strafgesetz eine Straftat darstellt griff die Polizei im Verlauf der Demonstration nicht ein. Es war offensichtlich, dass sie die Anweisung bekommen hatten keinen Eklat zu verursachen, in dem sie eine Demonstration gegen den Polizeistaat und Polizeigewalt offen attackierte. So waren die Bullen fast die gesamte Demonstration sehr darauf bedacht Abstand zu halten und nicht in direkten Kontakt zu den Demonstranten zu geraten. Trotzdem wurde deutlich, dass die Bullen gegen Ende der Demonstration vorbereiteten nach der Auflösung Verhaftungen vorzunehmen. In der Poolstraße – dem Ort an dem vor einigen Wochen ein 15-jähriger von acht Polizisten misshandelt und gewürgt wurde – sichteten Greiftrupps vor Ort Videoaufnahmen und Zivis wurden losgeschickt um ungenehme Demonstranten ausfindig zu machen. Darum wurde von der Demonstration beschlossen den Rückzug gemeinsam zu einer naheliegenden U-Bahnstation zu machen. Damit hatten die Bullen offensichtlich nicht gerechnet und sie wurden ein bisschen nervös. Hektisch wurden Einsatzkräfte in unterschiedliche Richtungen geschickt und die sich zurückziehenden Demonstranten wurden durchgehend von einem Aufgebot der Polizei begleitet. Von den Demonstranten begannen viele die Internationale zu singen und es wurden wieder laut Parolen gerufen. Ein Trupp der Bullen, der sich vor einem Eingang der U-Bahnstation aufgestellt hatte wich vor dieser kraftvollen Manifestation zurück und lies sie ohne weiteres ihren Weg zur U-Bahn fortsetzen. Auch in der Station wurden weiter kraftvoll Parolen gerufen und alle spürten, wie die Bullen gegen diese kollektive Kraft der Massen machtlos waren. Daran konnten auch die nachgesandten Zivis nichts ändern.

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