Die Probleme, die aus Corona-Pandemie folgen, konnten sich erst zu diesen auswachsen, weil die Krankheit mit dem Imperialismus auf ein System trifft, das dem Wohlergehen der Massen nicht verpflichtet ist. Das zeigt sich neben dem Gesundheitssystem auch am nicht weniger maroden Bildungssystem der BRD.

 

Mit dem Homeschooling wurden die Kinder von Arbeitslosen und Arbeitern besonders benachteiligt, weil sie oft nicht über die nötige technische Infrastruktur und häusliche Unterstützung bei den Aufgaben verfügen. Damit Schüler die teilweisen gravierenden Lernrückstände überhaupt noch aufholen können, hat der Berliner Senat nun beschlossen, dass Eltern nun auf eigenen Beschluss die Wiederholung des Jahrgangs veranlassen können. Wiederholende Schüler aus Abschlussjahrgängen behalten ihren Abschluss, auch wenn sie sich beim Wiederholen verschlechtern.

 

Was auf den ersten Blick wie eine sinnvolle Notlösung erscheint, trifft in der Realität auf ein Schulsystem, das schon den Normalbetrieb nur mit Abstrichen bewältigt. Seit über fünf Jahren ist der Lehrermangel schon in aller Munde, merklich geändert hat sich aber nichts. Entsprechend alarmiert sind die Berliner Schulleiter. Wie die Autorin aus erster Hand weiß, hat beispielsweise eine Rektorin dem Kollegium nahegelegt, die Eltern über die Möglichkeit der Wiederholung nicht zu Informieren oder diese gar zu empfehlen. So soll eine erwartbare Überfüllung der Schulen durch „Corona-Wiederholer“ verhindert werden. Auch die Berliner Bildungsverwaltung warnt vor ihren eigenen Unzulänglichkeiten: Eine hohe Zahl an Wiederholen kann zu sehr vollen Lerngruppen führen, in denen das Aufholen erschwert sein kann […].“ Eltern und Schüler, die eine Wiederholung wollen, sind also gut beraten auch gegen eventuelle Einwände der Schule einen Antrag zu stellen. Der Antrag ist formlos bis zum 13. April an die Schulleitung zu stellen. Die Sekretariate der Schulen arbeiten teilweise auch in den Osterferien und falls nicht, kann man den Antrag auch postalisch einreichen.