Nach VW, Audi und Prosche melden nun auch Mercedes und BMW deutliche Gewinnrückgänge in 2025. Der Gewinn bei Mercedes-Benz ist im zweiten Quartal um über zwei Drittel eingebrochen. BMW musste im ersten Halbjahr einen Gewinneinbruch um mehr als ein Viertel verbuchen.

Von April bis Juni sackte das Konzernergebnis bei Mercedes im Vergleich zum Vorjahr um 69 Prozent ab. Der Konzernumsatz fiel er um 8,6 Prozent von 72,6 Milliarden Euro auf rund 66,4 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis sank um mehr als die Hälfte von rund 6,1 Milliarden Euro auf etwa 2,7 Milliarden Euro. Die Umsatzrendite des Hauptgeschäftsfeldes Pkw halbierte sich auf 5,1 Prozent - der Effekt beläuft sich also allein bei Pkw auf rund 360 Millionen Euro. Von April bis Juni verkaufte Mercedes rund 450.000 Fahrzeuge, das waren neun Prozent weniger.

Schon im vorherigen Geschäftsjahr hatte Mercedes-Benz einen deutlichen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Das Konzernergebnis brach 2024 im Jahresvergleich um gut 28 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro ein. Der Umsatz fiel um 4,5 Prozent auf 145,6 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern rutschte um fast ein Drittel auf 13,6 Milliarden Euro ab.

Darum riefen die Bosse bei Mercedes im Februar diesen Jahres ein massives Sparprogramm aus. Mercedes spart gegen die Absatzprobleme an - bis 2027 sollen fünf Milliarden Euro Kosten jährlich eingespart werden, die Produktionskosten um zehn Prozent im Vergleich zu heute sinken, durch die Verschärfung der Ausbeutung und den Rausschmiss Tausender Arbeiter. In Deutschland läuft dazu ein enormes Abfindungsprogramm.

Ähnlich, aber nicht ganz so arg, ergeht es BMW. Nach Steuern machte BMW rund 4 Milliarden Euro Gewinn - 29 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das ist bereits der dritte Rückgang in einem ersten Halbjahr in Folge. Dabei war der Absatz der Münchner mit gut 1,2 Millionen Autos annähernd stabil. Der Umsatz sank, wie nun bekannt wurde, allerdings um 8 Prozent auf 67,7 Milliarden Euro.

Auch wenn immer neue Katastrophenmeldungen lanciert werden, ist es doch beachtlich, dass trotz der wirtschaftlichen Flaute im vergangenen Jahr die Gehälter der DAX-Vorstände in Deutschland deutlich gestiegen. Die Gesamtvergütung wurde um drei Prozent angehoben. Die Bosse können sich offenbar weiter die Taschen ordentlich voll machen. Auch der DAX stieg insgesamt. Seit Oktober 2023 (bei einem Stand von unter 15.000 Punkten) bis Mai 2025 auf etwa 24.000 Punkte. Das ist schon enorm angesichts der Krise.

Das bedeutet, dass die Zahlen zwar belegen, dass die ökonomische Krise des deutschen Imperialismus – vor allem was die Produktion in Deutschland anbelangt – noch nicht überwunden ist, aber die schlechten Nachrichten vor allem dazu dienen, den massiven Angriff auf die Arbeiterklasse in diesem Land stark voran zu treiben um die Ausbeutung zu verschärfen, wie dies gegenwärtig in der Diskussion um längere Arbeitszeiten und bei den Angriffen auf den Acht-Stunden-Tag, sowie den jeweiligen „Sparmaßnahmen“, die tausende Arbeiter auch aus den mittleren und höheren Schichten unserer Klasse arbeitslos machen und die Konkurrenz unter den Arbeitern verschärfen wird, geschieht. Freilich spielen auch die gelben Gewerkschaften dabei ihre schwarze Rolle.