Mittwoch Nacht am 18.05 verkündete die Tarifkommission von Ver.di einen Durchbruch in den Tarifauseinandersetzungen im Sozial- und Erziehungsdienst. Man einigte sich mit den VKA auf eine Reihe von Vereinbarungen die angeblich das Ziel haben Erzieher und Sozialarbeiter zu entlasten und die Arbeit finanziell aufzuwerten.

 

Schnell verkündete Frank Wernke (Ver.di-Vorsitz) und Christine Behle (Ver.di-Co-Vorsitz), dass in den Verhandlungen, dass die Entlastung der Arbeiter in den Kitas geschafft wurde. Schlicht heißt es sie haben kaum etwas erreicht. Guckt man sich die Ergebnisse an sieht man schnell dass das Angebot keinerlei Verbesserung der Arbeiter in den Kitas erreicht wurden. Als großer Erfolg werden die Einigungen im Bereich Aufwertung und Entlastung dargestellt.

 

Im Bereich Aufwertung wird hochgehalten, dass eine Pauschale in Höhe von 130€ für Erzieher und 180€ brutto für Sozialarbeiter ausgehandelt wurde. Forderung war eine Nach Steuern und Abgaben bleiben davon ca. 60-80€ übrig. Diese soll schon ab Juli gelten. In Angesicht einer Inflationsrate von über 7% ist diese Pauschale keine große Hilfe die gestiegenen Lebensunterhaltskosten zu kompensieren, geschweige den eine Aufwertung des ganzen Berufsfeld.

 

Neben der „Aufwertung“ feier sich die Verhandlungskommission für die Schaffung von sogenannten „Entlastungstagen“. Dies sind zwei extra Tage Urlaub, dazu kann man sich von seiner 130€-Pauschale noch zwei zusätzliche Urlaubstage kaufen.

Spricht man mit Erziehern in den Einrichtungen oder schaut man in die Kommentarspalte von Ver.di sieht man, dass diese Einigung nicht die Interessen der Beschäftigen widerspiegeln. Die Zwei Entlastungstage werden von einem Großteil abgelehnt, denn sie sorgen dafür, dass die Kollegen noch mehr alleine in den Gruppen sind und die anfallende Arbeit an den Tagen alleine schultern müssen. Ver.di hat genau das Gegenteil von dem erreicht, was sie wollten. Die Kollegen werden noch mehr Belastung ausgesetzt. In einen Video-Statement gibt Christine Behle zu nicht die Interessen der Kita-Arbeiter in den Tarifverhandlungen auf gegriffen zu haben, da diese nicht Teil von Tarifvereinbarungen sein könnten. Ein großes Problem für viele Erzieher ist die Frage des Fachkraft/Kind-Schlüssel oder der massive Personalmangel. Beides war nicht Gegenstand der Verhandlungen.

 

Streik Essen April 2

 

Die Voraussetzungen für ein besseres Verhandlungsergebnis wäre möglich gewesen. Die Tarifkommission kapitulierte jedoch, indem sie immer wieder den VKA nach trabte und die Verhandlungen mehrere Male verlängerte. Die Mitglieder in den Einrichtungen waren Bereit für einen Dauerstreik und auch die Teilnahme an den Warnstreiks war höher als normaler. 45.000 Streikende sind für dieses Berufsfeld, indem man eingetrichtert bekommt, dass man auf keinen Fall streiken sollte da man so den Kindern und Eltern schaden würde enorm. Bis zum 17. Juni wird das Ergebnis jetzt innerhalb der Gewerkschaft diskutiert.