Im vergangenen Jahr haben sich die Preise in den Mensen und die Mieten in den Studentenwohnheimen der Hamburger Universität massiv erhöht. Gleich mehrfach wurden die Preise, getrieben von Inflation und allgemeinen Teuerungen, hochgeschraubt, zuletzt im vergangenen August. Seit dem sind das Essen in den Mensen und die Miete in den Studentenwohnheimen für viele Studenten zu einer großen ökonomischen Belastung herangewachsen. Für ein vegetarisches Gericht zahlt man mittlerweile um die fünf Euro, wenn Fleisch dabei sein soll, liegt man eher bei sechs oder sieben Euro. Bedeutet das die Unimensen nicht mehr günstiger sind als ein Imbiss.

Aktuelle Zahlen zeigen, dass in der BRD gut 40 Prozent der Studenten unter die Armutsgrenze fallen. Das Studierendenwerk ermittelte in einer Studie, dass 37 Prozent der Studenten bundesweit mit weniger als 800 Euro im Monat auskommen müssen. Das Statistische Bundesamt spricht von 37,9 Prozent der Studenten, die schon im Jahr 2021 armutsgefährdet waren und das war noch vor einer Inflationsrate von 10 Prozent. Die lächerliche Einmalzahlung der Bundesregierung oder der Anfang des Jahres erhöhte BAföG-Satz waren für die ökonomische Situation der Studenten nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und haben an der allgemeinen Problematik nichts verbessert.

Diese ökonomische Belastung und der zusätzliche Stress durch mehr Arbeit neben dem Studium hat mittlerweile offensichtlich auch gesundheitliche Folgen bei vielen Studenten. Laut dem jährlichen Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse ist die Zahl der Hamburger Studenten mit einer Antidepressiva-Verordnung von 2019 auf 2022 um 43,6 Prozent gestiegen. Während vor der Corona-Pandemie noch 3,46 Prozent ein Antidepressivum verschrieben wurde, waren es im letzten Jahr bereits 4,96 Prozent der Studenten.

Die Studenten der Uni Hamburg nehmen diese Situation aber nicht einfach unbeantwortet hin. Immer wieder gab es Aktionen gegen die Preissteigerungen. Ob Konfiszierungen von Essen in den Mensen, Demonstrationen und Kundgebungen oder der Besetzung von Uni-Räumen - die Studenten wehren sich. Doch klar wird auch, dass bloßer Aktionismus nicht reicht, es braucht Organisation. Notwendig ist eine Studenten-Organisation, die dazu in der Lage ist, die richtigen Tagesforderungen der Hamburger Studenten auch durchzusetzen.