Die Situation bei den Tafeln in Deutschland ist alarmierend! Rund 60 Prozent der Tafeln müssen ihre Lebensmittelausgaben drastisch reduzieren, während die Zahl der Bedürftigen in schwindelerregende Höhen schnellt. Die Zahl der Bedürftigen ist seit 2022 um erschreckende 50 Prozent gestiegen! Ein Drittel der Tafeln sieht sich gezwungen, temporäre Aufnahmestopps oder Wartelisten einzuführen, um die Lage irgendwie zu bewältigen. Doch die Realität ist gnadenlos: Immer mehr Menschen sind auf die Unterstützung der Tafeln angewiesen.
Die Preise für Grundnahrungsmittel wie Gemüse, Obst und Brot sind in die Höhe geschossen. Für viele ist der Zugang zu diesen Lebensmitteln nur noch über die Tafeln möglich. Besonders dramatisch ist die Situation in ländlichen Regionen, wo die Tafeln unter immensem Druck stehen.
Berichte aus verschiedenen Orten bestätigen die besorgniserregende Lage. In Rheinland-Pfalz greifen die Tafeln bereits zu drastischen Maßnahmen. In Kaiserslautern hat die Tafel einen Aufnahmestopp bis Anfang Februar verhängt – ein weiteres Mal, wie der Erste Vorsitzende Stefan Opitz betont. Die Lage ist so angespannt, dass nicht jeder Interessent bedient werden kann. „Bei uns ist die Lage absolut angespannt“, sagt Jürgen Hundemer von der Tafel Ludwigshafen. Neukunden müssen bis zu vier Monate auf Unterstützung warten!
Die Tafeln in Neustadt und Haßloch haben Wartelisten eingeführt, auf denen mindestens 100 Haushalte auf Hilfe hoffen. Engpässe gibt es besonders bei gekühlten Lebensmitteln wie Käse und Wurst, aber auch bei Obst und Gemüse. In Grünstadt müssen Milchprodukte für die knapp 300 Haushalte rationiert werden.
Über 500.000 Menschen in NRW sind auf die Hilfe der 170 Tafeln angewiesen, darunter etwa 150.000 Kinder und Jugendliche. Der Gang zur Tafel ist für viele Menschen in Bottrop längst zum Alltag geworden – und das kurz vor Weihnachten! Aktuell sind 2.000 Personen (700 Familien) bei der Tafel in Bottrop registriert, und die Zahl steigt weiter! Die kommenden Monate Januar, Februar und März versprechen, besonders hart zu werden. Die Tafeln in Dinslaken und Hamminkeln am Niederrhein mussten in diesem Jahr bereits tage- oder wochenweise schließen.
Insgesamt 23.000 Menschen holen sich in der bayerischen Landeshauptstadt täglich ihre Lebensmittel bei der Hilfsorganisation ab. Ein Bild, das lange Jahre in Deutschland undenkbar schien, ist wieder Realität: Es gibt wieder Hunger, sagt Axel Schweiger von der Münchner Tafel.
Es ist unerhört, dass die vornehmliche Aufgabe des deutschen Staates, sich um seine in Not geratenen Bürger zu kümmern, auf Organisationen wie die Tafeln abgewälzt wird. Diese werden in einer kritischen Situation auch noch im Stich gelassen, während die Notwendigkeit ihrer Hilfe immer drängender wird.