In Deutschland sind Frauen in allen Altersgruppen stärker armutsgefährdet als Männer. Die Armutsgefährdungsquote bei Frauen in der Gesamtbevölkerung beträgt 16,2 % und bei Männern „nur“ 14,7 %. Mit zunehmendem Alter wird dieser Unterschied größer. In der Altersgruppe über 65 hatten Frauen eine Armutsgefährdungsquote von 21,4 % während diese bei den Männern über 65 bei 17 % lag. Frauen über 75 Jahre waren zu 21,8 % armutsgefährdet, während bei den Männern dieser Altersgruppe die Quote 15,4 % betrug.
Die Ursachen für die geschlechtsspezifischen Unterschiede liegen unter anderem darin, dass Frauen insbesondere ab dem 30. Lebensjahr, und auch noch im höheren Alter, seltener erwerbstätig sind beziehungsweise weniger verdienen. Dadurch erwerben sie geringere Rentenansprüche beziehungsweise haben sie seltener ein (zusätzliches) Einkommen aus Erwerbstätigkeit in den späteren Lebensjahren. Das sind die konkreten finanziellen Auswirkungen des Patriarchat, der Herrschaft des Mannes über die Frau, die er sich unterordnet, insbesondere auch durch ökonomische Abhängigkeit.
Eine Person gilt nach EU-Definition als armutsgefährdet, wenn sie über weniger als 60 % des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt. Dieser Schwellenwert liegt für eine alleinlebende Person in Deutschland bei ca. 16.500 Euro netto pro Jahr bzw. 1.400 Euro pro Monat. Entsprechend sind 15,5 % der Bevölkerung von Armut bedroht.
Mit 19,4 % lag die Armutsgefährdungsquote für Personen über 65 Jahren deutlich über diesem Durchschnittswert. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch für Personen über 75 Jahren, deren Armutsgefährdungsquote bei 19,1 % lag.
Die Zahl der Rentnerinnen und Rentner in Deutschland, die von Armut betroffen sind, ist seit 2005 stark gestiegen – von rund zwei Millionen auf 3,4 Millionen. Rund 2,1 Millionen Rentnerinnen und 1,3 Millionen Rentner haben im vergangenen Jahr unterhalb der Armutsgefährdungsgrenze gelebt.
Es sind die Brotkrumen, die man den Älteren, die ihr Leben lang geschuftet haben, immer versprochen hat, die man ihnen nun vorenthält. Auch das zeigt wieder einmal wie verkommen diese Gesellschaft, wie verrottet der Imperialismus mittlerweile ist.
Die ZDF-Doku „Rente? Reicht nicht!“ zeigt drei ältere Menschen, die keine andere Wahl haben als immer weiter arbeiten zu gehen. Sie läuft am 3. Juni live und ist dann auch in der Mediathek.