TKP/ML Zentralkomitee-Mitglied und politischer Komissar von Dersim, Genosse Nubar, und TIKKO Dersim-Bezirkskommandant Genosse Özgür, die bei den Bombardements des alten türkischen Staates auf die Guerilla-Gebiete in Dersim gefallen sind, sind auf dem Friedhof in Istanbul-Sarıgazi nach einer Gedenkfeier in einem nahegelegenen Cemevi entgegen der Bemühungen der Polizei, die Veranstaltung zu verhindern, nach mehrmonatigem Kampf um die Leichname, die der türkische Staat bis zuletzt nicht preisgeben wollte, beigesetzt worden.
Von kraftvoll gerufenen Parolen wie „Guerillas sterben nicht, es lebe der Volkskrieg!“ begleitet, wurden die Särge in den Garten der Kulturstätte getragen, wo nach einer Schweigeminute ein Eid geleistet, die Parole „Unser Führer İbrahim Kaypakkaya“ gerufen und anschließend Redebeiträge gehalten wurden. Schon im Vorhinein hatte die Polizei – vermutlich auf direkten Befehl des Innenministeriums – mit Hundertschaften Sarıgazi besetzt, dazu mit dutzenden gepanzerten Fahrzeugen und Helikoptern, um so den Cemevi zu umzingeln, und zugleich versucht, den Transport der Leichen zu behindern. Auch wenn die zugelassene Personengrenze auf der Zeremonie von 60 Personen laut Polizei überschritten werden konnte, blieb der Großteil vom Cemevi weggesperrt, da die Polizei alle umliegenden Straßen sperrte. Nach der Zeremonie vereinigten sich die zum Cemevi zugelassenen Personen mit der Menge, die mit dem Vorwand des Infektionsschutzes hatte draußen bleiben müssen, und marschierten gemeinsam unter lautstarken Rufen von Parolen zum Friedhof, wo die in rote Fahnen gehüllten Särge von den Genossen und der Familie zum Grab getragen wurden.
Auch Genossin Asmin, die im Zuge der selben Bombardements verewigt wurde, ist kurz zuvor unter ebenfalls unter Blockade der Gendarmerie auf einen „Befehl von oben“ hin im Dorf Kacarlar in Pertek nach Freigabe des Leichnams vom Malatya Forensic Medicine Institute – selbiges, das auch die Leichname von Nubar und Özgür innehatte, beigesetzt worden.
Besonders die äußerst kraftvolle Gedenkfeier in Istanbul, in der nochmals hervorgehoben wurde, dass diese Verluste den Kampfwillen nicht schwächen, sondern erhöhen, ist enorm wichtig vor Augen zu haben. Die Kommunisten in der Türkei, die TKP/ML, hat dieses Jahr durch das Urteil im „Münchener Prozess“ und die schweren, immer noch andauernden Angriffe auf die TIKKO-Gebiete in Dersim ernsthafte Verluste erlitten. Aber die Genossen zeigen mit jedem Verlust mehr, dass ihre Entschlossenheit täglich wächst, dass der Volkskrieg in der Türkei unbesiegbar ist, weil die Genossen bereit sind, zu kämpfen.