Am 26. Januar hat die israelische Armee bei einer Militäroperation in der Stadt Dschenin im Westjordanland 10 Palästinenser ermordet und 20 weitere zum Teil schwer verletzt. Ziel der Operation waren mehrere Wohnhäuser, ein Flüchtlingslager und ein Krankenhaus. Gerechtfertigt wurde diese als eine Aktion gegen sogenannte „Terroristen“, wie die nationale Befreiungsbewegung und andere Widerständige bezeichnet werden. Mitglieder der nationalen Befreiungsorganisationen Hamas und Islamischer Jihad wehrten sich zum Teil mit Schusswaffen gegen das Massaker. Unter den Toten war neben mehreren jungen Männern auch eine 61-jährige, die in ihrem eigenen Haus durch einen Genickschuss regelrecht hingerichtet wurde. Außerdem wurde eine Tränengasgranate in eine Kinderstation eines örtlichen Krankenhauses gefeuert, wodurch mehrere Kinder verletzt wurden.
Seit letztem Jahr ist wieder ein enormer Anstieg des Terrors Israels gegen das palästinensische Volk zu erkennen. 225 Palästinenser wurden im letzten Jahr durch israelische Besatzungstruppen getötet – die höchste Zahl seit 15 Jahren. Allein im Januar 2023 wurden bereits 30 Palästinenser umgebracht.
Mit diesem Ansturm der Aggression wächst aber auch der Widerstand des palästinensischen Volkes. Nach der Militäroperation in Dschenin feuerte die Hamas zwei Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel. Dazu gingen Massen auf die Straße, um gegen die Besatzung und die andauernden reaktionären Operationen zu protestieren. In Jerusalem schossen israelische Sicherheitskräfte auf eine Demonstration, wodurch ein 22-jähriger Palästinenser ermordet wurde. Am Freitag den 27. Januar bombardierte Israel dann den dicht besiedelten Gazastreifen. Dabei sollen laut offiziellen Angaben nur militärische Stellungen angegriffen worden sein, was Israel nach jedem Bombardement offiziell verlauten lässt.
Die neue reaktionäre Regierung Israels setzt seit dem Wochenende außerdem ihre neuen sogenannten „Antiterrorgesetze“ um. Durch diese dürfen die Wohnhäuser von all jenen, die Israel als Terroristen ansieht, künftig geräumt und zerstört werden. Des Weiteren werden Familien von sogenannten Terroristen in Sippenhaft genommen, indem ihnen Rechte entzogen werden dürfen, einfach nur, weil sie verwandt sind. Diese Maßnahmen erhöhen die Unterdrückung des palästinensischen Volkes und die Repression gegen die nationale Befreiungsbewegung weiter. Sie sind dennoch nur ein jämmerlicher Versuch den palästinensischen Widerstand zu brechen, der das Volk in ihrem Kampf nur befeuern wird.