Auf der Website der demokratischen und revolutionären brasilianischen Zeitung „A Nova Democracia“ wurden jüngst Nachrichten über neue Landinvasionen und Kämpfe auf dem Land veröffentlicht.

Am 25. Juli mobilisierten beinahe 500 Bauernfamilien im Bundesstaat Bahia, um an zwei verschiedenen Orten ihr Recht auf Land von den Großgrundbesitzern zu erobern. Die armen Bauernfamilien werden von der „Bewegung der landlosen Landarbeiter“ unterstützt, welche angibt das die Ländereien ungenutzt waren. In Brasilien nutzen Großgrundbesitzer in Form von „Agrarunternehmen“ den Ankauf und Konzentration von Land in ihren Händen oft als Spekulationsobjekt um sie bei passender Gelegenheit wieder zu verkaufen, in der Zwischenzeit verwehren sie damit hunderten und tausenden armen und landlosen Bauern ihr Recht auf Land. Alleine bei der zweiten Landbesetzung auf der Farm Boa União bedeutet das eine unproduktive Fläche von 871 Hektar als Spekulationsobjekt.

An anderer Stelle berichteten wir über die zahlreichen und kontinuierlichen Angriffe welche die arme Bauernschaft und besonders die indigene Bauernschaft durch den Großgrundbesitz in Absprache mit dem alten Staat und der brasilianischen Militärpolizei als Fußsoldaten und Söldner erleben muss.

Ähnlich wie die indigenen Volksgruppen des Javari-Tals ist die Frage der Selbstverteidigung und kämpferischen Aktion erneut auch auf der Tagesordnung der armen Bauern des indigenen Guarani-Kaiowá Stammes im Bundesstaat Mato Grosso do Sul. Die armen Bauern der indigenen Volksgruppe befinden sich dort in einer permanenten Auseinandersetzung und Belagerung durch die bewaffneten Handlanger der Großgrundbesitzer. Die Auseinandersetzungen führten sogar zum Einsatz des alten brasilianischen Militärs durch den regierenden Präsidenten Luiz Inácio da Silva. Diese eingesetzten Streitkräfte zog sich dann jedoch „überraschend“ vor dem 04. August zurück, was den Startschuss einer Reihe von Angriffen mit Schusswaffen durch die Großgrundbesitzer auf die indigene Bauern zur Folge hatte, wobei zehn Bauern verletzt wurden. Parallel wurde ein Bauernlager der „Bewegung der landlosen Landarbeiter“ von zehn Lieferwagen umzingelt und in Brand gesetzt.

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Umzingelt und in Brand gesetzt: Das MST-Camp in der Nähe der Stadt Dourados.

Als Reaktion auf diese Gräueltaten ruft die indigene Bevölkerung auf dem Gebiet laut AND-Informationen dazu auf ihr Land „bis auf den letzten Blutstropfen zu verteidigen“. Im Anschluss an diese Attacken blockierten die armen Bauern die Landstraße MS-156 in Richtung der Großstadt Dourados. Bei dieser Aktionen soll nach Angaben der Protestierenden ein Teilnehmer mit einem Fahrzeug angegriffen und drei Teilnehmer durch die Zivilpolizei festgenommen worden sein.

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Beispielbilder der reaktionären Angriffe auf die Guarani-Kaiowá Bauern am 04. und 05. August.

Diese Berichte zeigen die Agrarrevolution in Brasilien ist in vollem Gange und die Aktionen und Gegenaktionen im Kampf um das Land werden immer intensiver. Die armen Bauern zeigen mit ihrer kämpferische Praxis ihr klares Verständnis, dass sie ihr Recht auf Land nur durch die eigene Aktion mit Gewalt erobern und verteidigen können. Genauso zeigt der Demagoge Luiz Inácio da Silva sein wahres Gesicht und seine Verbundenheit mit dem Großgrundbesitz und seinen Söldnern, welche mit immer brutalerer Gewalt gegen die armen Bauern vorgehen.



Alle Bilder sind den verlinkten Artikeln entnommen.