Im folgenden möchten wir einen interessanten Leserkommentar bezüglich der Frage der Post-Apokalypse und der Dystopie in der gegenwärtigen Kultur wiedergeben den wir erhalten haben:

 
Hurra, Hurra die Welt geht unter?
Die Dystopie ist kein mit der Finanzkrise aufgekommenes Thema für die bürgerliche Kultur. Auch die besondere Variante der Dystopie, die Post-Apokalypse, ist nichts neues. Doch während Mad Max zwar 1980 ein gigantischer Erfolg war, so blieb der Film etwas kurioses. Und auch die Zombieapokalypse ist keine Erfindung der letzten Jahre, aber die Filme von George A. Romero waren eher avantgardistisch, und auch erst die späteren wurden apokalyptisch.
Doch in den letzten zwanzig Jahren wird die Postapokalypse als Stoff der bürgerlichen Kultur immer präsenter. Alle Serien, die sich wie „Supernatural“ biblischer Motive bedienen, geraten mit einer gewissen Notwendigkeit in Richtung Offenbarung des Johannes. Doch die Präsenz des Themas (Post-)Apokalypse in der bürgerlichen Kultur lässt sich nicht allein durch christliche Tradition und Anleihen erklären. Eine der erfolgreichsten Serien der letzten Jahre ist „The Walking Dead“, die auch noch um das Spin-Off „Fear the Walking Dead“ ergänzt wurde. Auch die auf den Bestsellern „A Song of Ice and Fire“ basierende Serie „Game of Thrones“ erweist sich in ihren finalen Staffeln als eigentliche Zombieapokalypse und wies mit dem Stark-Mott „the winter is coming“ schon von den ersten Kapiteln auf den drohenden Untergang hin. Daneben gibt es noch weniger erfolgreiche Serien wie „Van Helsing“, „Z Nation“, „The Last Ship“, „Revolution“, „Salvation“ oder „The 100“. Auch die neueste Staffel „American Horror Story“ wählt die Postapokalypse als Stoff. Überall Weltuntergang. Dazu passend ist eine der erfolgreichsten Videospielserien der letzten Jahre das Fallout-Universum, das in seinem antiquierten 50er-Look den Eindruck vermittelt, dass die Apokalypse längst überfällig ist. Doch nicht nur auf dem kleinen Bildschirm auch auf der großen Leinwand geht die Welt unter. „Resident Evil“, „World War Z“, „28 Days Later“, „28 Weeks later“ „The Day After Tomorrow“ und so weiter.
 
All diese Bücher, Filme, Serien und Videospiele schildern eine Welt am Abgrund oder darüber hinaus. Wenn das Kapital Kultur schafft, dann muss es immer etwas nehmen, was in den Massen ohnehin existiert, um die Kulturware auch als Massenware absetzen zu können. Somit formt das Kapital zwar die kulturellen Bedürfnisse der Massen, doch dies sind zwei Seiten eines Widerspruchs. Dass die (Post-)Apokalypse so präsent ist in der aktuellen Kultur des Imperialismus ist ein Ausdruck davon, dass weite Teile der Massen nicht glauben, dass es so weitergehen kann wie bisher. Doch die bürgerliche Kultur verarbeitet diese Ahnung der Massen zu pessimistischen und metaphysischen Kulturwaren, die wenig mehr zu bieten haben als die abgeschmackte Lüge „Der Mensch ist halt so“. Das Brodeln in den Massen wird gezähmt und in pessimistische Bahnen gelenkt.
 
Die Revolutionäre sollten es sich zur Aufgabe machen, diese Ahnung der Massen aufzugreifen und den historischen Materialismus durch proletarische Kultur unter die Massen zu bringen. Unsere Kultur ist nicht pessimistisch, sie ist optimistisch. Denn wir wissen, dass es nicht bleibt wie es ist. Sondern alles wird sich ändern. Und zwar zum Besseren. Doch dafür müssen wir unsere Aufgabe annehmen, den Marxismus-Leninismus-Maoismus unter den Massen zu verbreiten.
 
Dramatisiert, dichtet, erzählt, malt, zeichnet, fotografiert, singt die Zukunft!