„Bin ich dünn genug?“ ist eine Frage, die sich vermutlich alle Frauen zwangsläufig in ihrem Leben mindestens einmal stellen. Ihnen wird von den bürgerlichen Medien immer wieder weisgemacht, dass die Gleichung „Dünn=Glücklich“ gilt. Dass sich immer mehr Frauen dem entgegenstellen, zeigt, dass sie keinen Bock mehr auf absurde und utopische „Schönheitsideale“ und Rollenzuschreibung der jetzigen bürgerlichen Gesellschaft haben. Fragwürdig ist ihr Protest teilweise dennoch, wenn sie sich nackt fotografieren und diese Bilder auf sozialen Medien posten, versehen mit Hashtags wie „Bodypositivity“. Dennoch findet diese Bewegung immer mehr Zuspruch.
Erst Anfang November haben sich Frauen zusammengeschlossen um eine Petition für das Verbot der Youtuberin Eugenia Conney zu starten, die bei einer Körpergröße von 1,74 m nur noch geschätzte 30 kg wiegt. Ihre Begründung ist dafür klar: Conneys Abonnenten (mittlerweile über eine Million) sind häufig jung und weiblich und versuchen ihrem „Idol“ nachzueifern und somit in die Magersucht getrieben werden. Bereits 18.000 Menschen unterschrieben diese Petition, allerdings wurde die aus nicht bekannten Gründen wieder gelöscht.
Conney ist sich währenddessen keiner Verantwortung bewusst, behauptet sie sei auf natürliche Art so erschreckend dünn und habe nie jemanden zum Abnehmen angestiftet. Der Einfluss der bürgerlichen Medien und deren verschiedener Formate auf das Selbstbild vor allem von jungen Frauen und Mädchen ist unterdessen bereits deutlich bewiesen. Dass es dennoch ganz normal ist, dass besonders Frauen jeden Tag Bilder von Frauen ohne jegliche weibliche Körpermerkmale, also eher knabenhaften Figuren, vorgesetzt werden, zeigt das System dahinter, was im Sinne der sogenannten „Theorie der minderwertigen weiblichen Natur“ ist. Es soll suggerieren, dass Frauen nur „hübsch“ auszusehen haben, denn mit diesen mageren Körpern kann man weder vernünftig arbeiten, noch hat man die Kraft, sich gegen seine Ausbeuter und Unterdrücker zu wehren. Sie wertet Frauen zu einem Dekorationsgegenstand ab und negiert ihnen alle körperlichen und geistigen Eigenschaften, die ein Mann hat. Wobei immer klar sein sollte, dass eine Frau genau das Gleiche wie ein Mann leisten kann!
