Seit wenigen Wochen findet sich auf den sogenannten „sozialen“ Medien immer wieder ein Stichwort: „metoo“. Unter diesem Hashtag erzählen Frauen, welche sexuelle Belästigung und Gewalt sie erfahren haben. Die Erfahrungen handeln von blöden Anmachen, Grabschern bis hin zu Vergewaltigungen. Es entbrannte eine Debatte, die vor allem eines deutlich macht: Die Notwendigkeit des Kampfes gegen das Patriarchat.

Denn auch wenn viele Frauen jetzt vielleicht eher gewillt sind, ihre Geschichte zu teilen, so bedeutet das nicht, dass sie gehört oder gar verstanden werden. Schon gar nicht bedeutet es, dass damit das Patriarchat zerstört wird. Schon einmal gab es in der BRD eine gleiche Aktion, sie wurde „Aufschrei“ genannt. Dieser Aufschrei verhallte.

Warum verhallte dieser Aufschrei? Warum entstand daraus keine kämpferische Frauenbewegung, die sich zum Ziel setzte, das Patriarchat zu zerschlagen und hinwegzufegen?

Ein Grund hierfür ist, dass die Frauen, die an diesen Aktionen teilnehmen, häufig dem Kleinbürgertum entspringen. Ihr Feminismus, als Teil der kleinbourgeoisen Ideologie, steht zwar im Widerspruch zur Diktatur der Bourgeoisie, die – ebenso wie das Patriarchat – auf dem Eigentum an Produktionsmittel fußt, allerdings ist dabei auch die Versöhnung mit der herrschenden Klasse angelegt, wie Mariátegui es bereits in „Feministische Forderungen“ erkannte: „Die bürgerliche Frau vereint den Feminismus mit den Interessen der konservativen Klasse.“.

Was in etwa soviel bedeutet wie, dass sie das Problem der speziellen Unterdrückung von Frauen zwar anerkennen, aber ihr Kampf jedoch meistens damit endet, dass sie die Gesetze, die sie wollen, kriegen. Ein Beispiel hierfür ist das sogenannte „Nein heißt Nein“-Gesetz, dass die herrschende Klasse den rebellierenden Frauen nach der Kölner Sylvesternacht 2015/2016 gab. Dass dieses Gesetz pure Heuchelei ist und real betrachtet keine Frauen vor sexueller Gewalt „retten“ kann, ist klar, denn im Zweifelsfall gilt vor Gericht immer noch „Im Zweifel für den Angeklagten“. Gesetze, die von der bürgerlichen Klasse gemacht werden, dienen eben auch dieser.

Zum zweiten fehlt in dieser Debatte – wie so häufig – der Zusammenhang zwischen dem Patriarchat und dem Imperialismus. Der Imperialismus braucht das Patriarchat, er benötigt die spezielle Unterdrückung und Ausbeutung der Frau, um überhaupt existieren zu können. Dieser Zusammenhang wird „vergessen“.

Diese Erkenntnis ist jedoch unabdingbar, wenn man dem Patriarchat den Krieg erklären will. Natürlich ist es notwendig, darauf aufmerksam zu machen, dass beinahe jede Frau schon einmal in ihrem Leben diesen gewalttätigen Ausdruck des Patriarchats erleben musste. Es ist aber eben nur ein Teil der Scheußlichkeiten, des Leides und der Schrecken, die der Imperialismus überall auf der Welt tagtäglich verursacht.

Frauen tragen die Hälfte des Himmels und sie müssen sie erobern! Was das bedeutet, zeigen Genossinnen auf der ganzen Welt. Sie kämpfen und geben ihr Leben für die Emanzipation der Frau als Teil der Emanzipation der gesamten Menschheit. Sie haben gemeinsam mit dem internationalen Proletariat ein Interesse, den Imperialismus zu zerstören und das verfluchte Eigentum zu vernichten. So werden wir auf dem Marsch zum Kommunismus notwendigerweise das Patriarchat vom Angesicht der Erde hinwegfegen. Nicht nebenbei, sondern mit voller Kraft und all unserem Hass.