Jedes Jahr sehen sich hunderte Frauen in Israel mit dem Fakt konfrontiert, dass sie sich scheiden lassen wollen, doch esnach jüdischem Recht nicht dürfen Eine Zivilehe, also eine Ehe, die staatsrechtlich geschlossen wird, existiert in Israel nicht.

 

Das bedeutet in diesem Fall, dass sich laut dem jüdischen Glauben Frauen nur von ihren Männern scheiden lassen können, wenn diese ihre Zustimmung (auch „Get“ genannt) dazu geben. Durch dieses zutiefst patriarchale Gesetz befinden sich tausende Frauen in Ehen, die sie nicht mehr wollen. Diese Frauen werden auch „angekettete“ Frauen genannt, was ihre Situation sehr zutreffend beschreibt. Tzvia Gordesky, die jetzt nun schon seit 17 Jahren die Scheidung von ihrem Mann fordert, protestierte nun mit einem Hungerstreik vor der Knesset, dem Einkammerparlament Israels. Damit will sie auf das Problem der de facto nicht erbrachten Hilfe für die angeketteten Frauen aufmerksam machen, die in Ehen gefangen sind, die sie aus verschiedenen Gründen nicht mehr wollen. Denn selbst wenn eine Frau der Gewalt ihres Ehemannes ausgesetzt ist, kann sie sich aus diesem Zwang nicht befreien. Zwar gibt es „Fortschritte“ bei der Ehescheidung, dennoch wird 19% aller Frauen die Scheidung verweigert, was zu jährlich ca. 3000 „angeketteten“ Frauen führt. Auch wenn der Kampf gegen diese reaktionäre Ordnung immer wieder geführt wird, ist ein längerfristiger Erfolg nicht absehbar.

Israel ist ein zionistischer Staat, der seine reaktionäre und vernichtende Politik nicht nur gegen das palästinische Volk, sondern auch gezielt gegen die eigene Bevölkerung richtet. Aufgrund dieses politischen Systems versuchen viele Frauenorganisationen im Rahmen der religiösen Möglichkeiten eine Verbesserung und Erleichterung für Frauen, die sich scheiden lassen wollen, zu erreichen. Auch liberale Rabbiner-Organisationen versuchen z.B. durch öffentliche „Internet-Pranger“, Männer zu einer Zustimmung zur Scheidung zu bewegen.Andere wiederum versuchen, eine klare Trennung des Staates und der Religion zu erreichen, was laut aktuellen Studien 75% der israelischen Bevölkerung unterstützen.

Doch auch in einem bürgerlichen Staat, der säkular geprägt ist, wird die bürgerliche Ehe genutzt, um die Frau weiter und stärker zu unterdrücken und auszubeuten. Scheidungen sind meist ein langwieriger Prozess, der viel Kraft und Stärke in Anspruch nimmt.

 

Anders erhält es sich in Gebieten der Neuen Macht in den Volkskriegen, in denen eine Scheidung auf Wunsch einer Person umgehend vollzogen wird. Der Aufbau einer Neuen Macht und dem Hinwegfegen des Imperialismus ist die einzige Möglichkeit, Frauen aus den Zwängen der bürgerlichen Ehe zu befreien.