Wir teilen hier den Aufruf zum 8. März 2025 der Roten Frauenkomitees - BRD:
Veranstaltungen über die Lehren des brasilianischen Volkes und der Volksfrauenbewegung:
Bremen:
Mittwoch | 12.03.2025 | 19:00 Uhr
Paradox (Bernhardstraße 12)
Leipzig:
Donnerstag | 13.03.2025 | 18:00 Uhr
Soziales Zentrum Clara Zetkin (Georg-Schwarz-Straße 44)
Essen:
Freitag | 14.03.2025 | 18:00 Uhr
„Treffpunkt Altendorf“ (Kopernikusstr. 8)
Hamburg:
Freitag | 14.03.2025 | 19:00 Uhr
Haus brügge (Leuschnerstraße 86)
Köln:
Sonntag | 16.03.25 | 18:00 Uhr
Alte Feuerwache, Raum 1 (Melchiorstraße 3)
Bochum:
Montag | 20.03.2025 | 18:00 Uhr
Theater/Kulturraum „Thealozzi“ (Pestalozzistraße 21)
Dortmund:
Mittwoch | 22.03.2025 | 18:00 Uhr
soziokulturelles Zentrum „Langer August“ (Braunschweiger Str. 22)
Proletarier aller Länder, vereinigt euch!
HERAUS ZUM 8. MÄRZ!
ES LEBEN DIE KÄMPFENDEN FRAUEN DES BRASILIANISCHEN VOLKES!
Die Stürme der proletarischen Revolution toben immer lauter durch die Welt, besonders in den unterdrückten Ländern. Wir, die Roten Frauenkomitees - BRD, wollen den diesjährigen 8. März dazu nutzen, um über das großartige Beispiel der Volksfrauenbewegung in Brasilien zu informieren. In verschiedenen Städten wird es Vorträge geben, um von den Lehren des Kampfes des brasilianischen Volkes zu lernen und zu sehen, wie sie uns im Aufbau einer revolutionären Frauenbewegung in der BRD voranbringen.
Die Situation der Frau in der BRD
Die ökonomische Krise in der BRD spüren wir jeden Tag. Mieten werden immer teurer, wenn überhaupt eine bezahlbare Wohnung zu finden ist, die Preise im Supermarkt übertrumpfen sich jede Woche aufs Neue, die Arbeitslosigkeit steigt weiter.
Besonders betroffen davon sind natürlich die, die eh schon nichts haben, bei denen am Ende des Monats kein Cent mehr auf dem Konto ist. Das sind vor allem wir Frauen, denn wir arbeiten häufig in schlechter bezahlten Berufen als unsere Männern, sowie in Teilzeitstellen, die bei Entlassungen meistens als erstes dran glauben müssen.
Vor allem alleinerziehende Mütter sind einem enormen ökonomischen und auch gesundheitlichen Risiko ausgesetzt.
Aber nicht nur diese Krise lastet auf unseren Schultern. Als proletarische Frauen werden wir doppelt unterdrückt, einerseits durch den Kapitalismus, in seiner letzten Stufe dem Imperialismus, andererseits durch das Patriarchat.
Die Morde an Frauen aufgrund ihres Geschlechts haben letztes Jahr einen neuen Höchststand erreicht, ganz zu schweigen von den reaktionären Gesetzen gegen Frauen, die uns in der Ehe in Abhängigkeit zu unserem Partner halten und uns mit dem Abtreibungsgesetz die Selbstbestimmung über unseren eigenen Körper verwehren, denn Abtreibungen sind immer noch illegal. Hinzu kommt die mangelnde medizinische Versorgung, aufgrund fehlender Ärzte und Geburtskliniken, sowie der Auslegung der Medizin auf den männlichen Körper.
Gegen die ideologische Deformierung im Imperialismus
Immer wieder wird die reaktionäre These einer „minderwertigen weiblichen Natur“, sei es durch „Trad-Wifes“, Hysterikerinnen in Reality-Fernsehen oder der Religion, reproduziert und propagiert, die besagt, dass wir Frauen Männern körperlich und geistig unterlegen sind. Dazu kommt die postmoderne „Identitätspolitik“, die Verwirrung und ideologisch Idealismus im Dienst der herrschenden Ordnung stiftet und verbreitet. Das macht den ideologischen Kampf innerhalb der Frauenbewegung wichtiger denn je.
Trotz dessen, dass es in der BRD eine breite feministische Bewegung gibt, gab es in den letzten Jahren kaum Verbesserungen, sondern mehr noch Verschlechterungen für uns Frauen.
In der BRD ist das Verständnis vom Feminismus meist bürgerlich und postmodern. Statt gegen die materielle Grundlage der Unterdrückung der Frau, das Privateigentum, zu kämpfen, zentriert der bürgerliche Feminismus darauf, in diesem System „Gleichberechtigung“ zu erreichen und betreibt einen Geschlechterkampf, d.h. alle Frauen gegen alle Männer. Statt die gerechtfertigte Wut der Frauen gegen das System zu lenken, wird mit „allen Frauen gemeinsam“ – ja auch mit den Frauen der Bourgeoisie, die uns auch ausbeuten – für individuelle Freiheiten in diesem System gekämpft und die Spaltung der Arbeiter nach Geschlecht betrieben. Gut für die Unterdrücker, schlecht für uns proletarischen Frauen. Um unsere wirkliche Emanzipation zu erkämpfen, müssen wir Frauen uns in den Dienst des Proletariats stellen und gegen das herrschende imperialistische System kämpfen.
Brasilien: Entschlossen im Kampf gegen Unterdrückung
In vielen Ländern der Welt ist das Proletariat mit der Kommunistischen Partei an der Spitze weit fortgeschrittener was das Organisieren der Frau angeht.
Ein Vorbild können und müssen uns die Genossen und Massen in Brasilien sein, wo die Frauen des Volkes in den Kämpfen an vorderster Front stehen. Brasilien ist ein halbfeudales und halbkoloniales Land, in dem besonders der Staat des Großgrundbesitzes und der Bürokratkapitalisten mit der Militärpolizei und privaten Schlägern täglich Massaker, vor allem an den ärmsten Massen und den Rebellierenden in den Favelas und auf den Latifundien, verüben. Die Frauen des Volkes werden dort vom Imperialismus, Halbfeudalismus, Bürokratkapitalismus und Patriarchat unterdrückt. Aufgrund dieser vielfachen Unterdrückung haben sie auch vielfache Gründe zu rebellieren. Überall im Land spielen die Frauen eine entscheidende Rolle, wenn es zur Organisation und dem Kampf gegen den Imperialismus, den Großgrundbesitz und die Bürokratkapitalisten kommt.
Besonders bemerkenswert, aber keine Seltenheit, ist der Kampf von Barro Branco letztes Jahr im Herbst auf dem Land. Dort leben seit über zehn Jahren Familien auf ehemaligem Land von Großgrundbesitzern, welches sich die Bauern zurückgeholt haben und welches ihre Lebensgrundlage ist. Bewaffnete Schlägertrupps schikanierten die Bewohner, zerstörten Grundstücke, versuchten die Besetzung zu räumen und schossen auf die Bauern. Die Bauern, organisiert in der Liga der armen Bauern (LCP), leisteten Widerstand und konnten bewaffnet mit Hacken, Sicheln, Steinen und anderen einfachen Waffen erfolgreich ihr Land verteidigen. Eine entscheidende Rolle spielten die Frauen des Volkes, die bei den Konfrontationen in erster Reihe standen. Ihre revolutionäre Überzeugung trieb sie an vorderste Front. Durch ihren Kampfgeist und Entschlossenheit im Kampf sicherten sie den Sieg gegen den Großgrundbesitz. Die Genossinnen wenden revolutionäre Gewalt an und organisieren sich.
Die Arbeit der kämpfenden Frauen in Brasilien
Tagtäglich nehmen die Genossinnen in allen Bereichen der Bauernbewegung teil. Sie übernehmen organisatorische Aufgaben, nehmen in den Arbeitskomitees teil und leiten diese auch.
Es sind vor allem die Großmütter und Mütter, die jeden Tag die Schikanen und Brutalität der Polizei und Schläger gegen die Kinder des Volkes denunzieren. Aus Solidarität mit den kämpfenden Massen in Palästina hissten die Bauern, allen voran die Frauen, auch die palästinensische Fahne.
Die Genossinnen in Brasilien, egal ob auf dem Land oder in der Stadt, verstehen den Internationalismus des Klassenkampfes und die Gemeinsamkeiten zwischen dem heldenhaften Widerstand an verschiedenen Orten unter dem Joch des Imperialismus.
So finden die Bauernkämpfe auch viel Zuspruch und Unterstützung in den Städten bei den Arbeitern und Studenten, die Solidaritätsaktionen machen oder selbst aufs Land fahren, um diese zu unterstützen. Auch nach dem Kampf von Barro Branco wurde von heldenhaften Studentinnen berichtet, die Seite an Seite mit den Bauern kämpften und sich von Schusswunden nicht entmutigen ließen, sondern im Gegenteil bekräftigt wurden in dem gerechtfertigten Kampf.
Der gemeinsame Kampf der Bauern und Studenten stärkt die Einheit des Volkes, welches gemeinsam in der Stadt und auf dem Land für die neudemokratische Revolution kämpft.
Organisation in der MFP
Auch wenn viele Frauen in Brasilien ein starkes Klassenbewusstsein aufgrund der vielfachen Unterdrückung haben, kommt die aktive Beteiligung so vieler Frauen an den Kämpfen nicht von ungefähr.
Um explizit Frauen zu mobilisieren, politisieren und organisieren haben die Genossinnen im Jahr 2000 die Movimento Feminino Popular (zu dt.:Volksfrauenbewegung) gegründet, kurz MFP.
In der MFP organisieren sich in ganz Brasilien Arbeiterinnen. Bäuerinnen, Studentinnen und andere Töchter des Volkes unter der Führung des Proletariats. Die MFP organisiert die Frauen für den Kampf gegen den Imperialismus und den alten brasilianischen Staat mit dem Wissen, dass die Emanzipation der Frau nur Realität werden kann, mit der Abschaffung des Privateigentums und somit Hand in Hand mit der Emanzipation des Proletariats weltweit geht. Die MFP kämpft gegen den Postmodernismus in der feministischen Bewegung und demaskiert die Lügen des alten brasilianischen Staates, stärkt das Klassenbewusstsein der Frauen, organisiert sie für die Sache des gesamten Volkes und bildet sie zu Kämpferinnen und Führerinnen der Revolution aus. Die Genossinnen verstehen die Wichtigkeit der Organisation der Frauen in Stadt und Land, damit diese wichtige Aufgaben in der Agrarrevolution und der revolutionären Bewegung des ganzen Volkes im Land übernehmen können.
Die Frauen des Volkes sind in Brasilien nicht passiv, sondern spielen eine aktive Rolle, sind Führerinnen im Kampf gegen den Imperialismus.
Das brasilianische Volk hat in den Jahrzehnten Klassenkampf herausragende Genossen und Genossinnen hervorgebracht, unter denen Genossin Sandra Lima, eine Mitgründerin der MFP, besonders hervorzuheben ist.
Die MFP in Brasilien ist ein herausragendes Beispiel, wie man erfolgreich die tiefsten und breitesten Massen von Frauen organisieren kann, damit sie die entscheidende Rolle der Frau in der Revolution annehmen.
Voran im Aufbau einer revolutionären Frauenbewegung!
In der BRD gibt es seit sehr vielen Jahrzehnten keine wirklich revolutionäre bundesweite Frauenorganisation. Was wir in der BRD brauchen, ist eine wirklich revolutionäre Frauenbewegung, die dem bürgerlichen und kleinbürgerlichen Feminismus die Standpunkte des proletarischen Feminismus entgegensetzt. Eine Frauenbewegung, die nicht für die kleinsten Verbesserungen in diesem System für die einzelne Frau kämpft, sondern für die Zerschlagung des Imperialismus und des Privateigentums. Eine, die fortschrittliche Frauenmassen von Arbeiterinnen, Studentinnen und allen anderen unter der Führung des Proletariats politisiert, mobilisiert und organisiert und vereint.
Eine Frauenbewegung, die mit dem Vorurteil der sogenannten „minderwertigen weiblichen Natur“ bricht, die Frauen des Volkes aus ihrer Passivität reißt und ihren Zorn zu einer mächtigen Waffe für die Revolution macht. Eine, die Frauen zu aktiven Kämpferinnen und Führerinnen ihrer Klasse im Klassenkampf macht. Kommt zu den Vorträgen!
Heraus zum 8. März!
Es leben die kämpfenden Frauen des brasilianischen Volkes!
Folgen wir dem Beispiel unserer Genossinnen in Brasilien!
Rote Frauenkomitees – BRD
März 2025
Sandra Lima
Revolutionäre Kämpferin und Führerin des Volkes, Kommunistin, die ihr Leben für die Revolution gab.
In den 1970ern begann Genossin Sandra sich zu organisieren, begann mit Massenarbeit unter den tiefsten Massen und kämpfte gegen das faschistische Militärregime.
Sie nahm an Landbesetzungen, Bauernkongressen und Studentenversammlung teil, organisierte Streiks, organisierte die proletarischen Frauen und lebte und kämpfte mit den Familien.
Im Jahr 2000 war sie eine Mitbegründerin der MFP und führte diese.
Genossin Sandra war ein Wegweiser und Schmiedende der fortschrittlichen und rebellierenden Frauen, die die tausendjährige Unterdrückung nicht mehr akzeptierten wollten.
Sie war auch eine der Gründerinnen und Führerinnen der Revolutionären Front für die Verteidigung der Rechte des Volkes (Frente Revolucionária de Defensa dos Direitos do Povo - FRDDP), in der sie theoretische und praktische Beiträge leistete.
Mit Kampfgeist stellte sie sich gegen den Imperialismus und die Reaktionäre, gegen Revisionismus und Opportunismus.
Eine proletarische Führerin, die, geschmiedet im Klassenkampf und in der Wissenschaft des Proletariats, entschlossen für die Befreiung kämpfte. Sie gab ihr Leben für die Ärmsten und Unterdrücktesten und bezahlte dies mit ihrer Gesundheit. 2017 starb sie mit 61 Jahren an den Folgen eines Hirntumors.