Zwischen dem 13. und 20. März hielten die Roten Frauenkomitees in sechs Städten eine Reihe öffentlicher Vorträge über die Entwicklung der revolutionären Frauenbewegung in Brasilien. Etwa 100 Interessierte nahmen an den Veranstaltungen in Bochum, Bremen, Köln, Essen, Hamburg und Leipzig teil. Die Vorträge konzentrierten sich insbesondere auf die Arbeit der Volksfrauenbewegung (MFP) in der Entwicklung der revolutionären Volksbewegung, sowohl im ländlichen Raum als auch in den Städten.
Die Aktivistinnen der Roten Frauenkomitees, die die Vorträge hielten, gaben den Teilnehmenden einen allgemeinen Überblick über die politische Situation in Brasilien und veranschaulichten, wie das Volk seinen Kampf gegen die von Imperialismus auferlegten halb-feudalen und halb-kolonialen Bedingungen entfaltet. Die Analyse der MFP über die spezifische patriarchale Unterdrückung der Frauen wurde dargelegt, ebenso wie ihre grundlegende ideologische, politische und organisatorische Linie zur Politisierung, Mobilisierung und Organisation der revolutionären Kraft der weiblichen Volksmassen im Rahmen des anhaltenden Aufschwungs der Volksproteste.
Der Bericht über die Rolle der Genossinnen im Kampf in Barro Branco, das Interview, das Genossin Elba Ribeiro von der MFP der Zeitung A Nova Democracia gegeben hat, sowie viele andere Materialien wurden in den Vorträgen verwendet, die zusammen den Präsentationen einen lebendigen und inspirierenden Charakter verliehen. Die Teilnehmenden waren beeindruckt von der Stärke und dem Mut der kämpfenden Töchter des brasilianischen Volkes und ihrer beispielhaften Selbstlosigkeit im Dienst der Ausgebeuteten und Unterdrückten.
Alle Vorträge wurden von lebhaften und engagierten Diskussionen begleitet, die auf den Fragen der Teilnehmenden basierten. Themen wie das allgemeine Verständnis des Patriarchats und dessen Verbindung zum Privateigentum, die besondere Rolle der Bauernschaft in der demokratischen Revolution, der Einfluss der degenerierten imperialistischen Kultur in den unterdrückten Nationen und viele weitere wurden erörtert. Ein häufiger Kommentar der zahlreichen Teilnehmenden, die zum ersten Mal ein umfassendes Bild von der Arbeit der revolutionären Frauen Brasiliens erhielten, war, dass dieser Bewegung viel mehr Aufmerksamkeit zusteht, als ihr unter Antiimperialisten in Deutschland im Allgemeinen zuteil wird.
Die Genossinnen der Roten Frauenkomitees sind mit der Reihe öffentlicher Vorträge zufrieden und sind der Ansicht, dass sie nicht nur zur breiten Förderung des antiimperialistischen Bewusstseins im Allgemeinen und zur internationalistischen Solidarität mit der revolutionären Frauenbewegung in Brasilien im Besonderen beigetragen hat, sondern auch zur Entwicklung der klassenbewussten Frauenbewegung in Deutschland. Die Genossinnen erklären, dass sich die revolutionäre Frauenbewegung in diesem Land nur dann auf eine höhere Stufe entwickeln kann, wenn sie von ihren Klassenschwestern in den unterdrückten Nationen lernt, die an der Spitze der Proletarischen Weltrevolution stehen, und so den Forderungen der Stunde gerecht werden kann.
Abschließend müssen wir erwähnen, dass einer der geplanten Vorträge, der in Dortmund, aufgrund von Sabotage durch die abscheulichen „Anti-Deutschen“ abgesagt werden musste, die es geschafft haben, die Eigentümer des Lokals, das für die Präsentation genutzt werden sollte, zu überzeugen/zu bedrohen, den Roten Frauenkomitees den Zugang zu verwehren. Die Genossinnen entschieden sich, eine Antwort zu geben, die vollständig mit der Position der MFP übereinstimmt, und nahmen an einer Versammlung zur Unterstützung der Nationalen Widerstandsfront von Palästina zusammen mit den tiefsten und breitesten Massen der Stadt teil. Dennoch werden die Genossinnen, die die Arbeit der Roten Frauenkomitees in Dortmund entwickeln, den öffentlichen Vortrag über die revolutionären Frauen in Brasilien zu einem späteren Zeitpunkt halten.