Seit Oktober letzten Jahres befindet sich die Gewerkschaft Ver.di in Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste (BDGW). Zentrale Forderungen der Arbeiter sind zum einen die Erhöhung des Stundenlohns um 1,50 Euro und die Angleichung der Gehälter in Ost- und West-Deutschland. Denn im Osten verdienen die Geldzähler und Geldtransportfahrer zwischen 400 und 500 Euro weniger als ihre Kollegen aus dem Westen. Die an die 12.000 Arbeiter erwirtschaften einen jährlichen Umsatz von über 500 Millionen Euro. Die Löhne hingegen bleiben niedrig. Außerdem berichten fast alle Kollegen, dass die Arbeitsintensität und die körperliche Belastung konstant steigt.

 

So lange man den Kapitalisten die Wahl lässt versuchen sie die Arbeiter mit so wenig Lohn wie möglich abzuspeisen und so viel Arbeit aus ihnen herauszupressen wie möglich. Aber die Kapitalisten brauchen die Arbeiter. Wenn die Fahrer der Geldtransporte ihre Arbeit nicht machen, wenn sie streiken, dann funktioniert auch der Bargeldkreislauf im Handel und für das Finanzkapital nicht. Die Bonzen der Geld- und Wertdienste haben Angst vor einem möglichen Streik, selbst wenn er sozialpartnerschaftlich von Ver.di geführt wird. Deswegen haben sie im Dezember versucht Verwirrung zu stiften indem sie auf Aushängen in den Betrieben behaupteten es habe ein großartiges Angebot von ihnen gegeben, die Gewerkschaft sei nur zu dumm das zu erkennen. Tatsächlich wurde am 12. Dezember 2018 der kleinen Verhandlungskommission ein Angebot vorgelegt mit den Worten „das gilt nur für heute und nur dann, wenn nicht gestreikt wird.“

 

Am Mittwoch morgen haben dann hunderte Kollegen die Arbeit niedergelegt. Die Beteiligung der Arbeiter ist allerdings im Osten geringer als im Westen. Diese mangelhafte Mobilisierung liegt an dem geringen Willen von Ver.di über Warnstreiks und Tarifverhandlungen hinauszugehen. Viele Kollegen haben sehr gut vor Augen wie die DGB-Gewerkschaften mit den Bonzen aus der Industrie und der Politik kuscheln und wie oft sie die Arbeiter verraten haben um ja nicht ihre wichtigen Posten in Gefahr zu bringen. Die Kämpfe der Geld- und Wertdienst Arbeiter sind gerechtfertigt. Jetzt ist es an den Proletarischen Revolutionären in diesen Kämpfen präsent zu sein und die mühevolle Kleinarbeit zu erledigen um sich immer fester mit den Arbeitern und ihrem Kampf zu verbinden.