Wir publizieren hiermit einen Aufruf zu einer Kundgebund aus Hamburg, der uns zugeschickt wurde.
Gegen Polizeigewalt und ihren Ausnahmezustand!
Die Luft brennt: Überall auf der Welt kämpfen und wehren sich die
Menschen gegen ihre Ausbeutung und Unterdrückung!
Wegen der aktuellen Wirtschaftskrise spitzen sich die Widersprüche
spitze immer weiter zu. Der rassistische Mord an George Floyd in
den USA war der Funke, der im Herzen des Imperialismus einen
Steppenbrand auslöste. Die geballte Wut der Massen, gegen die
Polizei als Staatsdiener, gegen dieses System, entlädt sich auf den
Straßen. Die Menschen haben gezeigt, dass sie genug haben, von
rassistischer Gewalt, genug davon, zu Hause zu sitzen und auf
bessere Zeit zu warten!
Auch hier in Hamburg löste rassistische Polizeigewalt erneut
Empörung aus: Nach der Demo am 6. Juni gegen Rassismus und
Polizeigewalt, an der sich bis zu 20.000 Menschen beteiligten,
wurden 36 migrantische Jugendliche völlig willkürlich von den Bullen
kontrolliert. Sie wurden über Stunden hinweg festgehalten, ohne
dass ihnen eine Begründung genannt wurde. Viele mussten sich bis
auf die Unterwäsche ausziehen und sich fotografieren lassen. Unter
ihnen waren viele Minderjährige, die nicht einmal ihre Eltern
benachrichtigen durften. Der Innensenator rechtfertigte dieses
drastische Vorgehen: angeblich sei demonstrieren ok, aber man
müsse eben die Abstände einhalten. Diese Schikanen sind nichts
anderes als Einschüchterungsversuche, die uns daran hindern
sollen, unsere Wut auf die Straße zu tragen! Der Staat hat Angst vor
der Rebellion der Massen. Die Herrschenden wissen genau, welche
Sprengkraft diese Proteste haben. Nur deshalb versuchen sie uns
einzuschüchtern!
Das zeigt auch: jegliche willkürliche Kontrollen werden mit „Corona“
rechtfertigt. Es reicht nicht, dass diese Krise auf unserem Rücken abgewälzt wird, dass die Unterdrückten aller Länder unter den
Auswirkungen dieser Krise leiden. Die Herrschenden benutzen die
Pandemie, um ihren Ausnahmezustand zum Normalzustand zu
machen! Zu demonstrieren, sich den öffentlichen Raum zu nehmen,
ist ein fundamentales Recht. Ein Recht, welches sich unsere Klasse
lange und hart erkämpft hat. Ein Recht, auf welchem wir bestehen.
Nicht trotz, sondern gerade wegen der Corona-Krise, die die
Arbeiterklasse am härtesten trifft, müssen wir auf die Straße!
Nicht nur auf den Straßen, auch in den Knästen zeigt sich die
reaktionäre Gewalt. Die Situation in den Knästen ist gerade für
politische Gefangene noch unerträglicher geworden. Die Mitglieder
der revolutionären Band Grup Yorum Helin Bölek und Ibrahim
Gökcek und der Aktivist Mustafa Kocak, die vom türkischen Staat
verhaftet wurden, sind nach vielen Monaten des Hungerstreiks
gestorben. Sie gaben ihr Leben für den Kampf gegen die
Repressionen des reaktionären Regimes in der Türkei, sowie gegen
die Ausbeutung und Unterdrückung!
Gegen den Ausnahmezustand!
Gegen die Faschisten!
Klassenkampf ist keine Verschwörung!
Kundgebung am 20.06.2020 um 13 Uhr am Bahnhof Altona
Ottenser Hauptstraße/Paul-Nevermann-Platz
Bündnis gegen imperialistische Aggression