Jeden Tag neue Superlative und Horrormeldungen über das Coronavirus Sars-Covd-19. Die bürgerliche Politik wird nicht müde die Gefahr der Viruserkrankung medial zu lancieren. Gleichzeitig werden jedoch archaische Methoden veranschlagt um der Gefahr Herr zu werden. Lüften, Abstand und Alltagsmasken. Sehr effizient – und zufälligerweise überaus kostengünstig.

Deshalb hat die KMK (Kulturministerinnen und -minister Konferenz) nun als offizielle Handhabe das mehrmalige Lüften der Klassenzimmer pro Stunde verpflichtet. Wie man das im Herbst und Winter realisieren sollte wenn Sturmregen ansteht oder starke Windböen wehen, erkennen selbst Physiker nicht und sehen starke Schwierigkeiten in der Umsetzbarkeit. Fragen hierauf blieben bislang unbeantwortet.

„"Wer ausschließlich aufs Lüften setzt, wird keinen Erfolg haben", sagt Kähler, "das funktioniert schon rein physikalisch nicht." Denn für einen ausreichenden Luftaustausch im Klassenzimmer müsste entweder draußen erheblicher Wind herrschen, "und der ist in Deutschland meistens nicht stark genug". Oder es müsse, sagt der Strömungsmechaniker, einen deutlichen Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen geben, "das funktioniert aber nur ein paar Minuten, dann ist der Raum so stark abgekühlt, dass kaum noch Luftaustausch stattfindet". Die Verringerung der Aerosolpartikel-Konzentration in den Klassen durchs Lüften werde massiv überschätzt. So habe er es auch im Fachgespräch bei den Kultusministern erklärt, beteuert der Münchner Professor, sei dann aber überstimmt worden. "Was für ein Wahnsinn", sagt Kähler beim Gedanken an die KMK-Lüftungsempfehlung, "damit werden direkte Infektionen unter den Schülerinnen und Schülern in Kauf genommen." Ganz zu schweigen von steigenden Krankheitszahlen in den ausgekühlten Schulgebäuden und von der Energie, die beim dauernden Stoßlüften permanent verheizt werde: "Lüften ist keine billige Lösung für den Präsenzunterricht, sondern eine der teuersten Lösungen überhaupt." Kähler hat in seiner neuesten Untersuchung im September stattdessen einen anderen Vorschlag entwickelt, wie Unterricht in der Schule halbwegs normal laufen könnte: mit Luftreinigern in jedem Klassenzimmer und mit zusätzlichen Plexiglaswänden zwischen den Sitzplätzen der Kinder und Jugendlichen. Für rund 3000 Euro gebe es gute Luftreiniger gegen indirekte Infektionen, für 500 Euro die nötigen Plexiglaswände für ein Klassenzimmer zur Verhinderung der direkten Ansteckung. Das sei deutlich billiger als alle anderen Varianten, argumentiert Kähler - und die Ausstattung könne auch über mehrere Jahre hinweg genutzt werden, nicht nur in der aktuellen Pandemie, sondern auch im Hinblick auf reguläre Grippeviren, Feinstaubbelastungen oder allergieauslösende Pollen.“ Der SPIEGEL der Link zur Studie von Prof. Kähler findet sich hier

Besonders, wenn durch die kalte Zugluft die Gefahr von grippalen Infekten und Lungenentzündungen rapide steigt. Denn seien wir ehrlich: Zwar wird staatlicherseits beschwichtigt, dass die Kinder einfach Pullover überziehen müssten, aber welcher Teenie hört schon auf seine Eltern -geschweige denn auf Vater-Staat? Schuld hieran haben aber freilich mitnichten die aufmüpfigen Kinder; gegen Reaktionäre zu rebellieren ist eine glanzvolle Eigenschaft der Jugend. Sondern nur die weltfremden Bürokraten, die die Lösung des Problems als simple handhabe von Lehrern mit Schülern abtun.

Dabei gäbe es darüber hinaus Möglichkeiten die Gefahr des Virus weiter zu hemmen. Der bereits vorgeschlagene Luftfilter bspw., der nicht nur gegen Corona, sondern auch andere Gefahrstoffe helfen und die Luft reinigen würde, könnte bei der Misere mit den kalten Monaten abhelfen. Gleichsam wäre dieser für den Frühling für allergieerkrankte Kinder ein Zugewinn.

„Aber wie gut helfen die Geräte wirklich? Ihre Funktionsweise ist einfach. Die Luft im Raum wird von unten angesaugt, sie strömt durch einen Filter, meist Glasfasermatten, und wird mit Ventilatorhilfe an der Oberseite wieder herausgepustet. Die Geräte verdünnen die Schadstoffbelastung im Raum. Je stärker die Leistung, desto besser das Ergebnis. (...) Achim Dittler vom Institut für Mechanische Verfahrenstechnik und Mechanik in Karlsruhe hat die Wirkung von Raumluftreinigern untersucht. Sein Urteil: "Sie verringern die Partikelkonzentration im geschlossenen, schlecht gelüfteten Innenraum wirkungsvoll", vorausgesetzt, das Filtermedium sei kräftig genug und die Geräte würden richtig aufgestellt, so der Professor. Pro Stunde sollten sie mindestens das fünffache Raumvolumen umwälzen können. Dann könnten die Geräte ein wichtiger Baustein in einem Schutzkonzept sein, neben dem Tragen einer Maske und dem Einhalten der Abstands- und Hygieneregeln.“  Der SPIEGEL

„Im Unterricht versprechen Raumluftreiniger an nasskalten Tagen, in denen das Öffnen von Fenstern kaum zuzumuten ist, eine potenzielle Viruslast zu mindern. Bisher sind rund zehn Prozent der Schulgebäude laut Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit Lüftungstechnik ausgestattet.“ (ebd.)

Dass es auch anders geht und nicht nur ein krudes Hirngespinst ist, zeigen bürgerliche Nachbarländer. In Schweden bspw. sind Luftfilter bereits landesweit eingesetzt und zum Standard geworden.

„"Die Schulen [in Deutschland, anm. d. Red.] liegen weit hinter dem Standard zurück, der wünschenswert wäre", sagt Thomas Schräder, Geschäftsführer Fachverband Allgemeine Lufttechnik im VDMA und Lüftungsfachmann. In Schweden stehe in nahezu allen Klassenräumen die nötige Ausstattung zur Verfügung, dort hat die Regierung die Nachrüstung massiv gefördert.“ (ebd.)

Der bürgerliche Staat schützt offensichtlich nur mit den günstigen Mitteln die Kinder hierzulande, soweit es die kosteneffizienten Methoden zulassen. Bei den Arbeitern sieht es gleich aus: Zum Schuften in überfüllte S-Bahnen und Busse an den überfüllten Arbeitsplatz fahren müssen, aber ab Nachmittag Ausgangssperre und geschlossene Spielplätze zur „Pandemie-Eindämmung“ verordnet bekommen. Die Pandemie wird auf unserem Rücken ausgetragen und unsere Gesundheit ist nur insofern relevant, als dass sie günstig ist und uns weiter ackern lässt. Die Kinder als spätere auszubeutende Arbeiter stellen da keine Ausnahme dar. Im Gegenteil: weder in staatliche Schulen noch in das öffentliche Gesundheitssystem (sofern es nicht bereits gänzlich privatisiert wurde) werden große Summen investiert. Kein Wunder: denn die Bourgeoisie besitzt Privatschulen, die mit eigenen Geldern keine Probleme bei der Anschaffung von Luftfiltern hat, und in Privatkliniken reserviert man sich gerne bereits im Vorhinein Beatmungsgeräte für den Notfall (Beispiele aus den USA zeigen dies einträchtig).