Während für „Leistungsbezieher“ („Hartz4“) vom Staat lediglich 4,80€ am Tag für Essen berechnet wird, soll der Weisung ‚König‘ Markus Söder aus Bayernnach hiervon auch noch 2€ für eine täglich neue FFP2-Maskevom Mund abgespart werden. Denn ab nächster Woche wird es in Bayern Pflicht im Einzelhandel oder öffentlichen Nahverkehr diese Masken zu tragen. Wehe dem, der sie sich nicht leisten kann. Der wird schlicht aus dem öffentlichen Leben ausgeschlossen.

Dabei wird niemandem überhaupt etwas überrichtigeAnwendung der FFP2-Masken beigebracht, noch, wie oft sie zu wechseln oderzu reinigen wäre, geschweige dennwelcheNebenwirkungen das Tragen für insbesondere ältere Menschen haben kann, die durch das erschwerte Atmen unter der Filtermaske ihre Lunge besonders beeinträchtigen müssen.

Die neue Verordnung bezeugt die Abgehobenheit von überbezahlten bürgerlichen Politbürokraten, die sich keinDeutum die wirklichen Bedürfnisse der Massen scheren und auch gar nichts mit dem Leben der Massen gemein haben. Weder begreifen sie, dass eine FFP2-Maske für mindestens 2€ am Tag pro Person (man denke an Haushalte mit Zwei Erwachsenen und 2 Kindern über 14 Jahren, was schnell mindestens8€/Tag wären) eine ernsthafte Gefährdung der Existenz bedeutet, noch schert es sie einen Dreck. Denn für sie gilt nur eins: den Kapitalisten ein weiter-so unter Pandemiebedingungen zu ermöglichen, auf Kosten der Massen, im Dienste der Ausbeutung. Deshalb wird auch jede bitte an die Kapitalisten mit Samthandschuhen überbracht und jede Verordnung an die Massen mit dem Knüppel erzwungen.

Diese massenfeindliche Politik, gemengt mit groteskem Verordnungswahn lässt selbst eingefleischte bürgerliche Medien verwirrt aufhorchen. DER SPIEGEL zitiert infolge die Virologen desHamburgerBernhard-Nocht-Institut, die da sagen:

„Es müssten aber zwingend Angebote damit verbunden sein: zum einen der kostenlose Zugang zu solchen medizinischen Masken, zum anderen Anleitungen zur richtigen Benutzung. »Ohne solche Angebote sehe ich das kritisch.«“¹

Und weiter rechnen die Journalisten richtigerweise vor:

„Wie wenig gerecht der Zugang aktuell ist, lässt sich erkennen, wenn man die Preise der Masken beispielsweise dem Hartz-IV-Regelbedarf gegenüberstellt. Darin sind monatlich 17,02 Euro für Ausgaben zur Gesundheitspflege vorgesehen. Dies umfasst alles von Zahnpasta bis zu nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten und Hygieneartikeln. FFP2-Masken kosten in Apotheken etwa fünf bis sieben Euro pro Stück, in Drogerien kann man welche für zwei Euro bekommen, im Internet manchmal noch ein weniger günstiger. Trotzdem: Die Masken können nicht, wie andere Modelle, gewaschen werden und sollten laut Virologen spätestens nach acht Stunden des Tragens gewechselt werden.“²

Oder anders: Geringverdiener und Leistungsbezieher können sich die FFP2-Masken nur leisten, wenn sie sich diese vom Munde absparen und mindestens auf die Hälfte ihres Essens verzichten, wie eingangs bereits berechnet.

Doch nicht nur das: die Rechnung wurde auch ohne Bezugnahmeauf das ‚vernünftigstenallerSystem‘ gemacht, dem Kapitalismus. Da Angebot und Nachfrage bekanntermaßn in direkter Abhängigkeit zueinander stehen, und im Kapitalismus lediglich derProfit und nicht das Bedürfnis zählt, stiegen konsequenterweise sogleich auch diePreis für FFP2-Maskensprunghaft an.

„Schon kurz nach Söders Mitteilung am Dienstag berichteten Menschen auf Twitter von langen Schlangen vor Münchner Apotheken. In einigen Onlineshops wurden die Masken prompt teurer oder als vorübergehend ausverkauft gemeldet.“³

Das Gute an dieser blamablen Politscharade ist, dass niemand mehr den Aberwitz und die Unmenschlichkeit der bürgerlichen Politik im Kapitalismus leugnen kann. Dieses System geht über Leichen. Es lässt Obdachlose auf den Straßen erfrieren⁴, und zwingt Arbeitslose und gering Beschäftigte zu hungern um überhaupt Essen kaufen zu dürfen. Dieses unmenschliche System nähert sich täglich seinem Untergang. Und die Bourgeoisie schiebt das System tatkräftig immer weiter gen Abgrund.