Am Samstag, den 24.07. versammelten sich über 1000 Antifaschisten in Freiburg für eine große Demonstration unter der Parole „Kein Angriff ohne Antwort“. Anlass für die Demonstration waren zwei reaktionäre Angriffe auf Antifaschisten im vergangenen Monat, einer davon mit Polizeibeteiligung. Zu der Demo hatte ein breites Bündnis aufgerufen. Die gesamte Demonstration war geprägt von Schikane durch die Polizei, wiederholtes Anhalten der Demo, Abfilmen der Teilnehmer, Polizeispalier etc. Die Demonstranten ließen sich davon jedoch nicht einschüchtern und der Ausdruck der Demo war entsprechend ausgesprochen kämpferisch.

 

 

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Um 14:00 Uhr versammelten sich die Teilnehmer vor dem Rathaus im Stühlinger für eine Auftaktkundgebung. Dort wurde eine Rede des Bündnisses gehalten, in der zunehmende Ausbau der Repressionsorgane und die allgemeine Reaktionarisierung angesichts der aktuellen Krise denunziert wurde. Auch die Rolle der Polizei und ihr aktiver Schutz für Reaktionäre, wie zuletzt in den zwei oben genannten Fällen gesehen, wurden klar zurückgewiesen.

Wenig später setzte sich die Demonstration in Bewegung und zog durch die Stadtteile Stühlinger, Haslach und die Unterwiehre bis sie auf ihrer Abschlusskundgebung vor dem Konzerthaus aufgelöst wurde. Die Demonstration wurde in ihrem Verlauf mehrere Male von der Polizei gestoppt, die sich alle Mühe gab, sie zu kriminalisieren und zu verhindern.

 

Bereits kurz nach Beginn wurde die Demonstration ohne erkennbaren Grund angehalten und die Bullen meinten, sie würden eine Demo nicht dulden. Nachdem sie die Straße schließlich freigaben, stoppten sie die Demo wenig später erneut, weil die Antifaschisten sich weigerten, die von der Polizei vorgegebene Route einzuhalten. Das Festhalten der Demonstranten wurde dann mit dem Abbrennen von Pyrotechnik begründet und Zwangsmaßnahmen gegen die Demo angekündigt.

 

Als die geplante Route der Demonstration das nächste Mal von den Vorstellungen der Polizei abwich, versuchten die Beamten, sie durch den Einsatz von Schlagstöcken zu stoppen. Dieser Angriff wurde von den Antifaschisten entschlossen beantwortet, wobei mehrere Polizisten zu Boden gingen. Die bürgerliche Presse spricht von 11 verletzten Polizisten. Der Einsatzleiter, der über einen Lautsprecherwagen Durchsagen an die Demo richtete, klang mittlerweile zunehmend verzweifelt, drohte wiederholt mit der Auflösung der Demo und forderte die Demonstranten auf, sich von den „Straftätern“ zu distanzieren. Dieser dreisten Forderung leistete selbstverständlich niemand Folge und letztendlich gab die Reaktion sich geschlagen und ließ den Aufzug weiterlaufen.

 

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Der Zug bewegte sich dann weiter bis vor das Polizeirevier Süd, wo eine weitere Rede von zwei der durch den Angriff Hagermans betroffenen Antifaschisten gehalten wurde. Sie machten klar, wie die Freiburger Polizei versucht, Angriffe durch Reaktionäre zu vertuschen. Der Angriff, an dem wenigstens zwei ihrer Kollegen beteiligt waren, wurde so lange geheim gehalten, bis der öffentliche Druck zu groß wurde und sie sich positionieren mussten. Bei Hagermans Messerangriff veröffentlichten sie eine Pressemitteilung, die 1:1 die Sicht des Täters wiedergab, obwohl bereits mehrere Zeugenaussagen vorlagen, die diese Sicht widerlegten.

 

Anschließend bewegte sich die Demo weiter, bis vor dem Konzerthaus eine Abschlusskundgebung abgehalten wurde, bei der eine Rede der Kampagne „Antifaschismus bleibt notwendig“ in Solidarität mit von Repression betroffenen Antifaschisten gehalten wurde.

Nachdem sich die Demonstranten zurückgezogen hatten, kam es zu mindestens vier wahllosen Festnahmen von Versammlungsteilnehmern, die beschuldigt werden, einen Feuerlöscher gegen die Polizei eingesetzt zu haben. Dass die Polizei als einziges Indiz offenbar ein Paar Handschuhe hat, zeigt, wie verzweifelt sie danach trachten, die Demonstration mit Repression zu überziehen.

 

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