Die Freiburger Stadtverwaltung hat den Bebauungsplan für das Metzergrün im Freiburger Viertel Stühlinger bewilligt.

Das Metzgergrün ist einer der wenigen Orte in Freiburg, wo man noch verhältnismäßig günstig wohnen kann. Während der Quadratmeter in Freiburg aktuell durchschnittlich 15€ Miete Kostet, gibt es im Metzgergrün noch Wohnungen, in denen die Mieter lediglich 6€ pro Quadratmeter zahlen.

Die Wohnungen sind zwar relativ klein, aber in schöner Lage und verfügen allesamt über einen eigenen Garten. Hier kann man also trotz kleiner Geldbörse recht schön wohnen, was in Freiburg ein ziemliches Alleinstellungsmerkmal ist. Wer so innenstadtnah wohnen will und dabei gern auch noch etwas Grün vor der Haustür hätte, muss in der Regel gut verdienen. Bezahlbaren Wohnraum findet man sonst vor allem in Vierteln wie Haslach, Weingarten und Landwasser, die alle ziemlich ab vom Schuss sind. Auch sind die Wohnungen dort oft in einem miserablen Zustand.

 

Die Freiburger Stadtbau plant nun schon länger, die alten Häuser abzureißen und an Stelle der 250 alten Wohnungen, 550 neue zu bauen. Davon sollen angeblich 50% Sozialwohnungen werden, wobei jedoch 122 davon gar nicht auf dem aktuell bebauten Gelände entstehen.

Dort werden lediglich 150 Sozialwohnungen gebaut, deren Mietpreis laut der aktuellen Planung schon jetzt höher liegen soll, als er es aktuell tut. Der Bau von Sozialwohnungen bedeutet in diesem Fall also eine Erhöhung der Miete. Dazu kommt, dass die restlichen 230 Wohnungen, die auf dem Gelände gebaut werden Privat- und Eigentumswohnungen werden sollen. Gärten gibt es nur für die, die es sich leisten können. Die bisherigen Anwohner müssen auf ihre Grünflächen verzichten.

 

Auch ist der Bebauungsplan so konzipiert, dass ein Teil der Sozialwohnungen direkt neben einer Bahnstrecke gebaut wird gewissermaßen als Schallschutz für die teureren Heime dienen soll.

 

Die Stadtbau verspricht zwar, in den ersten fünf Jahren die Miete nicht zu erhöhen, was danach passiert ist aber unklar. Es kann davon ausgegangen werden, dass spätestens dann Schluss mit bezahlbarer Miete sein wird. Die Sozialwohnungen bei solchen Vorhaben haben sich wiederholt als Farce herausgestellt, sei es im Rieselfeld oder in Dietenbach.

Jetzt hat die Stadtverwaltung den Plan also bewilligt. Es seien zwar viele Einwände und Stellungnahmen eingegangen, allerdings keine Punkte, die das Verfahren in Frage stellen könnten.

 

Dass kaum jemand im Metzgegrün mit dem Abriss einverstanden ist, zeigen unter anderem die vielen Schilder und Transparente, die Anwohner angebracht haben, so wie ihr langer Kampf mit Demonstrationen und juristischen Mitteln gegen die Bebauung.

Die Entscheidung der Stadtbau wird über ihre Köpfe hinweg getroffen und entspricht nicht den Interessen der Bewohner, egal, wie sozial sie ausgegeben wird.