In Essen wurde am 24.01. eine Wohnung von einem Sondereinsatzkommando gestürmt. Grund war ein Anruf, dass ein Mann mit einer Waffe Kinder in ihrer Pause auf dem Schulhof bedroht haben soll. Die Eltern der Kinder haben die Polizei alarmiert. Das Sondereinsatzkommando rückte aufgrund der vermeintlichen Gefahr für die Beamten aus. Das Kommando stürmte die Wohnung zündete Blendgranaten, riss einen jungen Mann aus dem Bett und fesselte ihm am Boden und bedrohte im mit einem Sturmgewehr.
Die eingesetzten Beamten stürmten die falsche Wohnung und nahmen einen vollkommen Unbeteiligten gefangen. Der junge Mann, ein Student erstatte Anzeige, leidet seit dem Vorfall an psychischen Problemen die ihn arbeitsunfähig machen. Der Einsatzleiter kam ein paar Tage darauf zu dem jungen Mann mit einem Schreiben der Polizei, indem sie sich entschuldigt und er persönlich wolle sich mit einem 50€-Amazongutschein für die „Umstände“ entschuldigen. Der Mann lehnte diesen selbstverständlich ab und lies über seinen Anwalt klarstellen das dies unverständlich ist.
Im Nachgang beschwert sich die Polizei in den sozialen Medien, dass diese „Geste der Wiedergutmachung“ von vielen Lesern de Lokalzeitung als plumper Versuch der Bestechung gewertet wird. Dabei ist dieses Vorgehen keine Seltenheit, wenn selbst die Bullen merken dass sie zu weit gegangen sind und wissen das sie mit ihrem Verhalten nicht durchkommen. Mit einem „ freundlichen Angebot“ soll in solchen Situation die Wogen geglättet werden um den Anschein der Saubermänner zu wahren. So auch bei einem Vorfall bei einem Fußballspiel in Münster. Bei einem Platzsturm hat ein Hundertschaftsbeamter einen der Balljungen niedergeschlagen, als dieser sich in Sicherheit bringen wollte. Die Reaktion der Polizei war es ihm anzubieten, dass er einen Tag die Polizei auf Streife begleiten darf. Als Teil der Exekutive der immer mehr Befugnisse erhält und immer brutaler Auftritt muss sich die nicht wundern, dass der Rückhalt in den Massen immer weiter schwindend. Mit der „Geste der Wiedergutmachung“ zeigt der Beamte das Teile des Staates, wie er, immer weniger mit den Massen verbunden sind.
Bei dem Einsatz handelt es sich um den zweiten von drei SEK-Einsätzen im noch jungen Jahr 2022 in Essen. Die Polizei Essen die immer wieder mit ihren brutalen und auch tödlichen Einsätzen auffällt fährt 2022 neue Geschütze auf. Immer wieder kam es zu großangelegten Razzien,mit den häufigen Einsätzen ihres Sondereinsatzkommandos gehen die Behörden einen Schritt weiter und versuchen auch dieses Vorgehen zu normaliseren.