Am 7. Januar jährte sich der Tag der Ermordung von Oury Jalloh zum 18. mal. Oury Jalloh wurde 2005 in seiner Gefängniszelle der Dessauer Polizeiwache bei lebendigem Leibe verbrannt, im Versuch der Bullen ihre brutale Folter an ihm zu vertuschen. Er soll sich dann angeblich selbst angezündet haben, was sich durch unabhängige Untersuchungsarbeiten jedoch als physikalisch unmöglich herausstellte. Die Verurteilung der Mörder Ourys wird bis heute vom Staat blockiert.

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Verschiedene Organisationen und Initiativen aus der gesamten BRD beiteiligten sich auch dieses Jahr an der Demonstration in Dessau. Aus Dortmund kamen Angehörige des erst letzten August in Dortmund ermordeten Mouhamed L. Dramé und aus Essen beteiligte sich die Initiative Gerechtigkeit für Adel an der Demonstration. Insgesamt waren es schätzungsweise 1.500 bis 2.000 Demonstrationsteilnehmer, die kämpferisch das Gedenken an Oury Jalloh und anderen Opfern rassistischer Polizeigewalt in der BRD auf die Dessauer Straßen trugen. Wie jedes Jahr versuchten die Dessauer Bullen mittels massivem Polizeiaufgebot in der gesamten Stadt und vor allem am Hauptbahnhof die Neuankömmlinge in Dessau einzuschüchtern und zu demoralisieren.

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In den verschiedenen Redebeiträgen wurde der deutsche Staat und seine Polizei denunziert und das Morden der Bullen als systematisch aufgezeigt. Der Imperialismus wurde oft korrekterweise als die Ursache der Ausbeutung und Unterdrückung migrantischer Massen aufgezeigt und ihm den Kampf angesagt. Vor allem die Parole "Oury Jalloh - das war Mord!" wurde viel gerufen, da die Bezeichnung des Mords an Oury Jalloh als eben das - einen Mord - ein besonders großes Dorn im Auge der Polizei ist, was in der Vergangenheit schon zu schweren Repressionsverfahren gegen die Organisatoren der Demonstration geführt hat. Davon lies sich aber niemand einschüchtern und alle Demonstrationsteilnehmer betonten diesen Fakt lautstark:

Oury Jalloh, das war Mord!