Am 18.06. jährte sich dieses Jahr das dritte Mal der Mord an dem Arbeiter Adel B. Aus Altendorf. Aus diesem Grund wurde auf dem Ehrenzeller Platz einem der zentralen Orte im Viertel und unweit von Adels ehemaligen Wohnhaus von der Initiative Gerechtigkeit für Adel ein Jugendfußballturnier in seinen ehren organisiert. Altendorf ist von Armut und Migration geprägt. Die Polizei fährt hier besonders viel Streife und schikaniert die Bevölkerung in besonderen Maße. Immer wieder kommt es zu rassistischen Angriffen und Kontrollen durch die Polizei. 2019 gipfelte diese Gewalt im Mord an dem deutsch-algerischen Arbeiter Adel B.

 

Bei über 30 Grad versammelten sich im Laufe des Tages über 50 Kinder, Jugendliche und ihre Eltern um Adel zu Gedenken. Knapp 30 von ihnen spielten in seinen Andenken als Jugendfußballtrainer Fußball. Über den ganzen Nachmittag verteilt spielten sie in Teams gegen einander um den Sieg. Am ENde wurde der Pokal von Adel´s Schwester an das Siegerteam übergeben. Mit den anwesenden Eltern wurde über die Situation in Altendorf gesprochen und über die mangelnde Beschäftigungsmöglichkeit für Kinder diskutiert. Eine Anwohnerin meinte: „ Es ist Schade das erst so was wie der Mord an Adel passieren muss, damit sich Menschen mit den Kindern beschäftigen.“. In den Gesprächen wurde deutlich, dass es den Eltern nicht nur um eine Beschäftigung für ihre Kinder geht, sondern das sie auch Adel gedenken wollen wie er war. Ein Jugendlicher sagte, dass es seiner Mutter sehr wichtig ist, das er an dem Turnier teilnimmt, weil sie von Adel´s Geschichte tief berührt ist. Das Turnier hat gezeigt, dass dieser Stadtteil mehr Angebote für Kinder und Jugendliche braucht. Dabei wird offensichtlich, dass der Staat in Form der Stadt sich dagegen wehrt diese zu geben.

 

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Im Rahmen der Mobilisierung zum Fußballspiel wurde immer wieder klar wie präsent die Frage von Adel‘s Ermordung ist. In Gesprächen bei Flugblattverteilungen mit den Menschen im Viertel wusste so gut wie jeder wer Adel war und das er ermordet wurde. Viele Kleinladenbetreiber hingen mit Freude das Plakat in ihr Schaufenster oder vor ihren Laden auf. Immer wieder sagten Leute aus Altendorf das sie ihn kannten und wie er war. In der Vorbereitung zum Turnier wurde in den Tagen vorher mit Kindern auf dem Ehrenzeller Platz ein Banner für das Turnier gemalt und mit den Kindern Fußball gespielt. Dabei wurde mit den Kindern viel über die Polizei gesprochen und die Kinder wussten schon, dass sie nicht da ist um die Massen zu beschützen, sondern da sind um die Massen zu unterdrücken. Das spiegelte sich auch am Tag des Turniers wieder. Die Polizei kapitulierte und zog sich zurück, in den vergangenen Jahren gab es anlässlich der Gedenkaktivitäten immer wieder ein immenses Polizeiaufgebot und Angriffe auf Demonstrationen. In diesen Jahr zog sich die Polizei fasst vollständig zurück, konnte es aber nicht lassen im 30 Minutentakt den Ehrenzeller Platz zu umfahren, um zu schauen was los ist. Die anwesenden Kinder und Eltern machten sich dann immer wieder über die Polizei lustig und verhöhnten diese für ihre Angst gegenüber den Massen und meinten sie sollen verschwinden.

 

Adel Turnier 2022 Banner 1

 

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Adel Turnier 2022 Banner 3

 

Adel Turnier 2022 Banner 4 Mobi

 

Adel Turnier 2022 Plakat 3

 

Adel wurde im Jahr 2019 von der Polizei im Hausflur seines Wohnhauses erschossen. Schnell wurde durch die Polizei die Lüge verbreitet Adel hätte sie mit einem Messer angegriffen. Ein Video eines Nachbarn widerlegte diese Lüge. Um den Mord weiterhin zu rechtfertigen wurde behauptet er hätte seine Familie umbringen wollen. Nach widersprüchlichen Aussagen der eingesetzten Beamten behauptete die Polizei wieder das Adel sie angegriffen.

 

In der Presse und von Politik und Polizei wird Adel immer wieder als Junky, Psychopath oder als unberechenbarer Mensch dargestellt. Seine kurz vor seinen Tod auftretenden psychischen Probleme und der damit verbundene Drogenkonsum werden genommen um ihn in den schwärzesten Farben zu malen. Es soll verhindert werden das man sich mit ihn solidarisiert. Der Mord an Adel soll damit gerechtfertigt werden. Er war jedoch den Großteil seines Lebens Jugendfußballtrainer, Arbeiter, geliebter Sohn und Bruder, so wie liebender Familienvater.

 

Adel suchte Hilfe für seine psychischen Problemen und seinen Drogenkonsum. Er wurde immer wieder abgewiesen. Ein Richter wies an ihn aus der Klinik zu entlassen, da er keine Gefahr für sich oder andere dar stellt. Aus diesem Grund nahm er ein Messer und drohte der Polizei sich selbst umzubringen. Im Morgengrauen des 18. Juni verließ er das Haus und lief durch den Stadtteil. Auf der Hauptstraße des Viertels traf er auf die eingesetzten Beamten die ihn umstellten und mit der Waffe in der Hand bedrohten. Adel lieferte sich ein langes Wortgefecht mit den Beamten und lag zwischenzeitlich das Messer weg und war unbewaffnet. Zu keinem Zeitpunkt hat er das Messer gegen jemand anderen gerichtet. Nach einer Stunde verließ er den Ort wieder und machte sich auf den Weg nach Hause. Immer in Begleitung der Polizei. Im Hausflur angekommen schoss ein Beamter Adel in die Brust. Adel starb vor Ort.

 

Im Nachgang wurde versucht die Tat zu vertuschen. Ein Video was die Tat der Polizei filmte wurde gelöscht. Es entwickelte sich schnell Widerstand und Freunde, Familie und Nachabarn aus Altendorf formierten sich um den rassistischen Mord anzuprangern und fordern eine Aufklärung des Falls. Alle Verfahrensanträge seitens der Familie wurden bis Heute abgewiesen. Der Polizist darf bis Heute unbehelligt weiter arbeiten und leistet weiterhin Dienst mit der Waffe in der Hand in den Straßen von Essen.