Das Freizeit- und Erholungszentrum, kurz FEZ, in der Wuhlheide, im Osten der Stadt, ist eine „der Adressen“ für Kinder-Freizeitangebote in der Stadt. Neben dem Kino, dem Raumfahrtzentrum oder der Schwimmhalle, kann man auch das Alice-Museum besuchen. Die Ausstellungen die hier gezeigt werden stehen immer wieder in der Kritik, da diese vermeintlich nicht „kindergerecht“ sind.

 

Berlin AliceMuseumFEZ

Quelle:https://www.morgenpost.de/bezirke/treptow-koepenick/article239422341/alice-museum-fez-schwierige-themen-kindgerecht-aufbereiten.html

 

Im Alice-Museum gab es schon einige Ausstellungen die Kritik ernteten, da diese Themen behandelten, die vermeintlich nicht „kindergerecht“ sind: Tod, DDR oder Globalisierung. So auch bei der aktuellen Ausstellung unter dem Namen „Susi und Wir. Vom Hingucken und Wegschauen“, welche sich mit der wahren Geschichte des jüdischen Mädchens Susi Collm beschäftigt, welches sich von 1942 bis 1945 vor den Hitler-Faschisten verstecken musste.

Im Folgenden soll es nicht um den Inhalt der Ausstellung gehen, sondern die Aussage, dass die „vor allem politische Themen für Kinder ungeeignet sind“ als Anlass genommen werden, diese Behauptung zu widerlegen.

 

Denn es ist eine falsche Vorstellung, dass Kinder „hilflose Wesen“ sind, die man von den „Schrecken der Welt“ bewahren muss, indem man versucht sie in Unwissenheit zu lassen. Zum einen stimmt es nicht, dass Kinder nicht dazu in der Lage sind, beispielsweise die oben genannten Themen, zu begreifen. Es bringt nichts zu versuchen sie „vor der Realität zu schützen“, denn sie verstehen sehr wohl, ob es mit rechten Dingen zugeht oder nicht. Und sie haben auch das Recht das festzustellen und Lösungen für die Probleme zu finden.

 

Denn es ist nicht so, als würde die Realität vor ihnen Halt machen: Wir berichteten vor Kurzem über die gestiegenen Preise für Schulmaterial, die Krise des Schulsport und die Kinderarmut, die auf einem neuen Höhepunkt steht. Das sind konkrete Probleme, die Kinder täglich zu spüren bekommen, die Ausbeutung und Unterdrückung dieses Systems.

 

Und genau das wissen auch die Herrschenden in diesem Land. Nicht umsonst versuchen sie mit „demokratischen“ Projekten wie dem Schulfach „Zukunft“, die Schuld von sich zu weisen und dieses System als etwas Gutes zu verkaufen, wo man „mitbestimmen“ kann und seine „Freiheiten“ hat. Doch dass, das eine weiter Lüge ist, sieht man unter anderem an dem Vorgehen der Bullen auf den Demonstrationen in Solidarität mit dem palästinensischem Volk, auf denen auch Kinder festgenommen werden.

 

Und so ist auch eine Stelle aus dem Buch „Die Hälfte des Himmels“, verfasst von Claudi Broyelle (Rezension in der Roten Post #26), nach wie vor aktuell:

 

Das erinnert mich an jenen kleinen Vietnamesen, den wir in einem Bericht über Nordvietnam im Fernsehen gesehen hatten; man sah die Kinder beim militärischen Training, wie sie lernten, eine Granate zu entsichern, sich organisierten, um ohne Panik in den Bunker zurückzukehren, etc. Der Journalist hatte gefragt: „Aber findest du, dass das die richtigen Beschäftigungen für ein Kind sind, diese militärischen Vorbereitungen? Und das Kind hatte geantwortet: „Glauben Sie, dass die amerikanischen Bomben die Kinder verschonen werden? Glauben Sie, dass die Kinder außerhalb des Krieges bleiben können, wenn das ganze Land angegriffen wird? Nein! Darum ist es wichtig, dass die Kinder bewaffnet werden und lernen, dem Aggressor Widerstand zu leisten.””

 

Und schaut man sich die aktuellen nationalen Befreiungskämpfe und Volkskriege in der Welt an, so sieht man, dass sich Kinder und Jugendliche beteiligen.

 

Um auf die eingangs gemachte Aussage zurück zu kommen, dass „politische Themen für Kinder ungeeignet“ sein: Kinder leiden ebenso unter diesem System, und so sollten sie sich aktiv an dem Kampf gegen dieses beteiligen und das sollte ihnen auch zugestanden werden.