Nach wie vor läuft in Hamburg der Kampf der Hafenarbeiter gegen die Privatisierung des Hafenbetreibers HHLA. Die Hamburger Hafen und Logistik AG, kurz HHLA, betreibt im größten Überseehafen Deutschlands drei von vier Containerterminals und ist damit eines profitabelsten Unternehmen der Stadt. Bislang ist die HHLA zu 100 Prozent in Hand der Stadt Hamburg. Das soll sich Plänen des Senats zufolge allerdings ändern. Der Senat plant seit diesem Jahr den Verkauf der HHLA an die Reederei Mediterranean Shipping Company (MSC) aus Italien.
Die HHLA-Arbeiter, Kollegen aus vielen anderen Betrieben im Hafen und weit darüber hinaus wehren sich seit dem Bekanntwerden der Pläne gegen den Verkauf und die damit einhergehende Privatisierung. Vor etwa drei Wochen ging dieser Kampf so weit, dass die Arbeiter einen wilden Streik begannen, der über vier Schichten, also mehr als 24 Stunden andauerte. Die HHLA Geschäftsführung reagierte auf diese kollektive Aktion der Arbeiter mit einer Abmahnungswelle und Kündigungsdrohungen gegen viele Kollegen.
Damit war die Repression gegen die Kollegen aber noch nicht vorbei. Am 17. November wurde dem HHLA-Betriebsrat dann von der Geschäftsführung mitgeteilt, dass eine der aktivsten Kolleginnen im Kampf gegen die Privatisierung fristlos gefeuert werden soll. Die stellvertretende Betriebsratsleiterin Jana Kamischke soll wegen vieler Vorwürfe gegen sie gekündigt werden. Kamischke stand bei den Aktionen gegen die Privatisierung immer wieder in der Öffentlichkeit und wurde so offensichtlich zu einem Dorn im Auge der HHLA-Geschäftsführung. Die Kündigung erfolgt nun genau aus diesem Grund, obwohl es sich laut einer Stellungnahme des Betriebsrats um „Meinungsäußerungen im privaten Bereich“ handelte.
Auf diese Weise wird der Konflikt aber nur weiter von Seiten der Arbeitskäufer eskaliert. Vorfälle wie diese werden den Kampf der Hafenarbeiter nur weiter befeuern und die Solidarität unter den Kollegen stärken.